«Eine Überforderung zeigt sich darin, dass man nicht mehr richtig funktioniert», erklärt Energiefeldmechaniker Rico Brunner. «Man befindet sich häufig im Dauerstress – und dieser braucht sehr viel Energie, so dass man in eine Erschöpfung hineinkommen kann», sagt Brunner.
«Energetisch gesehen sieht eine Überforderung im Energiefeld oft sehr chaotisch aus: Es gibt keinen Rhythmus, keinen Ablauf – alles ist sehr willkürlich. Meine Arbeit besteht einerseits darin, das Energiefeld zu beruhigen und es andererseits in seiner Widerstandsfähigkeit zu fördern.»
Menschen, die sich in einer Überforderung befinden, empfiehlt Rico Brunner, dass sie sich vor allem eines geben: Zeit. Und dass sie versuchen, Stück für Stück stärker zu werden. «Man soll versuchen, die grosse Hürde in der aktuellen Situation in kleine Bereiche aufzuteilen», betont Brunner. «Es ist sehr wichtig, sich um kleine Schritte zu bemühen und nicht versuchen, den grossen Schritt zu meistern.» Denn wie läuft man von Zürich nach Berlin? Schritt für Schritt.
Rico Brunner, wann ist man überfordert?
Überfordert ist man dann, wenn man nicht weiß, was man machen soll. Wenn man die Handlung, die man gewohnt ist, nicht ausführen kann. Wenn man seine Gedanken nicht ordnen kann. Wenn man Gefühle nicht ordnen kann. Also überfordert ist man eigentlich immer dann, wenn man nicht richtig funktioniert.
Und was sind für dich die Hauptursachen, wenn jemand überfordert ist?
Ich glaube, da gibt es so verschiedene Hauptbereiche. Ein Teil von Überforderung, der entsteht, weil man mit der Menge von dem, was man erlebt, überfordert ist. Das ist der eine Teil, der andere Teil ist, man kann überfordert sein, weil man etwas noch nicht kann und es versucht umzusetzen. Das kann auch eine starke Überforderung auslösen. Die andere Überforderung kann entstehen, weil man etwas versucht, was man nicht kann, weil einem die Fähigkeit dazu fehlt. Dann gibt es die Selbstüberforderung, wo man sich selbst unter Druck setzt. Oder die Fremdüberforderung, wo man unter Druck gesetzt wird. Das sind aus meiner Sicht so die Hauptbereiche. Es gibt aber ganz viele verschiedene Unterbereiche, die dann auch natürlich auch je nach Situation entstehen.
Eine Folge kann ja sein, dass-, wenn man stark überfordert ist, dass man dann dadurch auch erschöpft wird.
Genau, also Überforderung löst einen sehr großen Stress aus. Überforderung zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Das heißt, man hat in einer Überforderung keinen Rückhalt mehr. Und wenn dieser Rückhalt weg ist-, in Kombination mit Stress-, dann braucht es so viel Kraft und Energie und so viel Substanz, dass man dadurch eigentlich in eine Erschöpfung hineinkommen kann.
Und wenn du jetzt das Energiefeld betrachtest-, was sind für dich die Zeichen dafür, dass es sich hier eben um eine Erschöpfung durch Überforderung handelt?
Die Erschöpfung bei Überforderung ist im Energiefeld sehr, sehr eindeutig sichtbar. Ich weiß nicht, ob du noch den Flipperkasten von früher kennst? Wo die Lichtlein blinken, und-, und-, und der Flipperball überall hinschlägt und das eine ganz nervöse Situation ist. So sieht für mich ein Energiefeld aus, das überfordert ist. Oder man kann auch sagen: „Das leuchtet wie ein Christbaum“ und überall gehen die Lämpchen an und gehen wieder aus. Und-, und die Überforderung sieht oft sehr chaotisch aus. Hat keinen Rhythmus, keinen Ablauf, ist sehr willkürlich. Und dann natürlich braucht es dazu auch die-, die Sichtweise. Das muss sichtbar sein im Energiefeld, dass das-, dass dem Energiefeld auch die Kraft fehlt, das Ganze zu kompensieren oder zu stabilisieren.
Und wie arbeitest du jetzt hier, wenn da alles leuchtet wie ein Christbaum?
Da arbeite ich an zwei Bereichen gleichzeitig. Auf der ersten Seite versuche ich, die Überforderung im Energiefeld zu beruhigen. Das kann man sich so verstellen wie eine Entzündung, die man versucht zu beruhigen. Nicht indem man sie unterdrückt, das wäre negativ, sondern indem man schaut, dass sie sich langsam beruhigt. Und auf der anderen Seite beginnt, das Energiefeld in seiner Widerstandsfähigkeit zu unterstützen, dass sie mit dieser Überforderung besser umgehen kann. Dass sie diese Überforderung besser kompensieren und besser vertragen kann.
Und was empfiehlst du jetzt jemandem, der merkt, dass er erschöpft ist und zugleich sich sehr überfordert fühlt?
Bei Überforderung ist es sehr wichtig, dass man sich so schnell wie möglich aus der Zone oder aus dem Bereich, wo man überfordert ist, zurückzieht. Damit sich das Energiefeld erholen kann, damit man stärker werden kann. Das Problem besteht aber dann-, wenn jemand so überfordert ist, dass er eigentlich mit allem überfordert ist. Und dann ist ein Rückzug nicht mehr möglich. Und für solche Menschen ist es dann sehr schwierig. Und für solche Menschen würde ich eher empfehlen, sich mit leichten Handlungen abzulenken, um den Fokus von der Überforderung wegzunehmen in ganz einfache, alltäglich Handlungen. Das kann Karottenschälen sein. Das kann-, ich sage einmal-, wenn man handwerklich etwas macht sein. Ich weiß den Ausdruck jetzt gerade nicht Lismen sagt man im Schweizerdeutschen. Weißt du den Ausdruck?
Stricken.
Stricken, genau. Man kann stricken. Das sind so repetitive Tätigkeiten, die eigentlich einfach zu erlernen sind oder nach einer gewissen Zeit zu erlernen sind, wo die Überforderung dann auch abnehmen kann. Das kann auch Solitärspielen sein. Es muss einfach repetitiv sein, weil repetitive Sachen, Handlungen bauen eigentlich Stress ab.
Und wenn jetzt jemand merkt, er ist in dieser Situation, muss aber trotzdem arbeiten und fühlt sich auch dann blockiert, was macht man dann?
Ich glaube, dann muss man sich-, das ist nicht so einfach zu beantworten-, da muss man sich selber viele Fragen stellen. Die erste Frage ist: Bin ich überfordert, weil es mir nicht gefällt? Dann brauche ich einen neuen Job. Bin ich überfordert, weil ich es nicht kann von meiner Fähigkeit? Und ich es aber auch nicht lernen kann, dann brauche ich auch einen neuen Job. Bin ich überfordert, weil das Umfeld so schlecht und negativ ist, brauche ich auch einen neuen Job. Also es ist nicht immer die Lösung, sich einen neuen Job zu suchen, aber es muss auch klar sein, es gibt Überforderungen, die kann man fast nicht in den Griff bekommen, weil es außerhalb von der eigenen Wirklichkeit ist. Natürlich kann man auch da stärker werden und durch die Stärke lernen damit umzugehen. Die Frage ist einfach: Ist der andere Weg nicht der vernünftigere und der nachhaltigere? Wenn jetzt jemand sagt: „Ja, ich bekomme keinen neuen Job, ich muss darinnen bleiben“, dann ist klar, dann muss man schauen, dass die Widerstandsfähigkeit so zunimmt, dass er damit keinen Stress mehr hat. Für Leute, die einfach situationsbedingt überfordert sind-, immer wieder wichtig, einen Schritt aus der Situation herauszumachen. Zu schauen: Was überfordert mich wirklich? Und dann zu schauen: Wie kann ich in dem Bereich mein Verhalten verändern?
Das ist ja häufig sehr schwierig. Gerade weil man ja dann in so einem Muster oder so wie in einer kleinern Mühle drinnen steckt.
Das hat damit zu tun, dass man Überforderung vor allem emotional anschaut und nicht differenziert, was genau Überforderung auslöst. Also das kann sein, dass-, wenn ich eine halbe Stunde überfordert bin, dass eigentlich die letzten fünf Minuten mich überfordern, weil da etwas nicht stimmt. Ich aber vorher schon den Überforderungsstress habe. Und wenn ich jetzt für mich wirklich auseinandernehme-, man kann eine Skala machen, eins bis zehn-. Überfordert mich der Schritt? Eins bis zehn, ja, nein. Dann irgendwo beginnt man zu identifizieren: Was ist das denn genau? Und oft sind das eigentlich eh nur so kleine Triggerdinge, die einen überfordern. Die dann bewirken, dass man sich dem nicht stellt. Dass man ausweicht. Dass man dann so in den Stresskreislauf, Überforderungskreislauf hineinkommt. Und wenn man mit Überforderung, sofern man das noch kann, differenziert sich auseinandersetzt, dann hat es da ganz viel Potenzial, auch an dieser Überforderung schlussendlich zu wachsen.
Also quasi die Emotionalität möglichst herausnehmen und beim Thema bleiben, worum es eigentlich geht?
Genau und wenn dann der Umgang kommt, dann beginnt, spannenderweise, die emotionale Überforderung sich zu beruhigen. Man kann sagen: Die emotionale Überforderung ist in vielen Fällen-, nebst dem, dass die Kraft fehlt, dem ganzen zu begegnen-, ist aber mehr ein Alarmsignal. Das ist wie ein Nebelhorn, das schreit: „Irgendetwas stimmt nicht“. Weil der Verstand das ja nicht spürt. Weil der Verstand Überforderungen anders wahrnimmt als die Gefühls- und Emotionalsebene.
Wenn wir jetzt abschließend noch einmal zu deiner Arbeit zurückkehren-, was ist das Ziel jetzt in so einem Moment, wenn du mit einem Menschen arbeitest, der erschöpft durch Überforderung ist?
Primär: Seine Widerstandsfähigkeit zu fördern. Dass er mit Stress besser umgehen kann. Dass er sich weniger unter Druck setzen lässt. Und dass er Kraft hat, mit Überforderungen besser umzugehen, weil er mehr Stabilität und mehr Stärke hat. Was man auch sagen muss: Wenn aber jemand sehr stark erschöpft ist, dann braucht es wirklich Zeit, bis die Stabilität und das-, der veränderte Umgang, der in dem Energiefeld ausgelöst wird, in dem Funktionsstörungen behoben werden, das braucht einfach seine Zeit.
Also dass sich jemand auch selber Zeit gibt und nicht von heute auf morgen Wunder erwartet?
Genau. Weil, wenn man Geschichten anschaut von Menschen, die überfordert sind, dann ist es ja so: Bis man sich Hilfe holt oder bis es genug drückt im Schuh, dann-, das braucht schon in der Regel einige Jahre. Es gibt wenige Menschen, die nie Probleme hatten mit Überforderung. Von einem Tag auf den anderen wie vom Blitz getroffen sind sie mit allem überfordert. Das gibt es auch, aber das ist eher selten. In der Regel entstehen starke Überforderungen im Laufe von der Zeit. Und wenn man dann lernt damit umzugehen, dann kommt man wieder heraus. Aber man kann nicht zehn Jahre immer wieder mit verschiedenen Bereichen überfordert gewesen sein und dann man nächsten Tag steht man auf und alles ist supi. Das funktioniert nicht.
Und was ist, abschließend, deine wichtigste Empfehlung an jemanden, der in so einer Situation steckt?
Dass man sich Zeit gibt. Dass man versucht, Stück für Stück stärker zu werden. Dass man die große Hürde, die man sieht, dass man die in kleine Bereiche versucht aufzuteilen und sich um kleine Schritte bemüht und nicht versucht den großen Schritt zu meistern. Und da fällt mir so ein Spruch auf: Wie läuft man von Zürich nach Berlin? Meine Antwort ist: Schritt für Schritt.