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Gelassen bleiben und lernen, mit Unbekanntem umzugehen

Arbeit an sich selbst / Widerstandsfähigkeit
aus der Praxis
30.01.2024
5 min zu lesen

In diesem ersten Podcast spricht Rico Brunner, der mittels seiner eigens entwickelten Energiefeldmechanik Menschen aus der Ferne unterstützt, über seine Erfahrungen im Umgang mit der Ungewissheit.

Aus seiner Sicht es wichtig, die Menschen vor allem in den Bereichen der Belastbarkeit, in der Nervenstärke und im vegetativen Nervensystem zu unterstützen. Dadurch steigt die Widerstandsfähigkeit und die eigene Stärke, sodass man mit ungewissen oder unbekannten Situationen gelassener und entspannter begegnen kann.

Rico Brunner beschreibt an simplen Alltagsbeispielen, wie der Umgang mit unbekannten Situationen geübt werden kann.

Wie zeigt sich das, zum Beispiel im Alter, diese Kombination?

Dass ich spontan und flexibel bin, in Problemlösungen. Im Erkennen von Situationen, im Umgang von Situationen. Aber dann sehr kontrolliert und pragmatisch mit dieser Spontanität umgehe. Und so eigentlich aus beiden Welten das Beste aus diesen Situationen für mich herausgeholt habe.

Spontanität zeigt sich auch in Situationen, die überraschend kommen. Wie reagiert man da?

Also ich glaube, um spontan reagieren zu können, braucht es in dieser Situation, wo man sich drin befindet, innere Stärke. Denn wenn ich in der Stärke habe, dann kann ich ohne Probleme, spontan mit einer Situation umgehen. Fehlt mir diese Stärke, bin ich überfordert.

Wieso haben so viele Menschen Mühe mit der Ungewissheit?

Menschen haben immer dann Mühe mit Ungewissheit, wenn sie nicht an Ungewissheit gewöhnt sind. Menschen, die in ihrem Beruf oder privaten Leben immer viel Ungewissheit haben, sich immer wieder auf neue Situationen einlassen, sind es gewohnt. Die haben mit Ungewissheit keine oder viel weniger Probleme. Menschen, die immer Gewissheit haben oder sicher der Gewissheit entziehen, weil sie sich nicht damit auseinandersetzen, sind in Zeiten, wo man der Ungewissheit nicht ausweichen kann, sozusagen ausgeliefert, weil ihnen die Übung fehlt.

Hat das auch etwas damit zu tun, ob man spontan ist? Oder eher kontrolliert?

Nein, das hat aus meiner Sicht, damit weniger zu tun.Es ist sicher so, dass wenn man eine gewisse Spontanität hat, man viel besser mit unterschiedlichen und auch ungewissen Situationen umgehen kann. Aber meine Erfahrung auch in der Beratung zeigt wirklich, dass Menschen, die sich daran gewöhnt haben, weniger Mühe haben als Menschen, die nie mit Ungewissheit konfrontiert werden.

Und was empfiehlst du jemandem, der nicht gut mit ungewissen Situationen umgehen kann?

Es gibt viele spannende Übungen, damit man lernt, sich kontrolliert ungewissen Situationen auszusetzen. Ich gehe zum Beispiel in deine Stadt, fahre eine halbe Stunde lang Zug. Dann suche ich mir in dieser Stadt eine Eisdiele.Das sind ungewisse, unkontrollierbare Faktoren, die in dem Sinne nicht gefährlich sind.Oder ich setze mich mit etwas Neuem auseinander, wo ich keine Ahnung davon habe. Wo ich auf ungewisse Situationen treffe. Oder, ich setze mir zur Aufgabe, ich laufe umher und versuche mit einer fremden Person ein Gespräch zu beginnen. Dies sind einfache Übungen, um mit ungewissen Dingen, die man nicht kontrollieren kann, umzugehen.

Wie unterstützt du Menschen konkret in deiner Praxis, die sich mehr Gelassenheit in ungewissen Situationen wünschen?

Aus meiner Sicht hat es da viel mit der Belastbarkeit zu tun. Die Belastbarkeit wird stark unterstützt, oder beeinträchtigt durch die Nerven und durch das vegetative Nervensystem. Da geht es darum, Betroffene vor allem in der Belastbarkeit, in der Nervenstärke und im vegetativen Nervensystem zu unterstützen, um stärker und widerstandsfähiger zu werden, sodass man diesen Dingen mit mehr Gelassenheit und Entspanntheit begegnen kann.

Ich vergleiche Energie oft mit Geld, weil sich das ähnlich verhält. Das heisst, wenn ich wenig Geld auf meinem Bankkonto habe und ich bekomme eine hohe Rechnung, dann habe ich Panik. Wenn ich wenig Energie, wenig Widerstandsfähigkeit habe und ich bin in einer schwierigen Situation, dann kann ich das nicht meistern. Wenn ich schwierige Situationen meistern will, dann muss ich schauen, dass mein Energiekonto, mein Widerstandskonto, mein Belastbarkeitskonto gefüllt ist, damit ich unbekannten, schwierigen Situationen, trotzen und widerstehen kann.

Hast du einen Notfallkoffer, den man auspacken kann, wenn man jetzt merkt: „Oh, jetzt komme ich in den Stress, weil ich etwas nicht kontrollieren kann“ – und ich eine Ungewissheit habe?

Das ist eigentlich ein genereller Ratschlag bei sehr vielen Situationen.Sich immer kurz, wenn möglich, aus der Situation herausnehmen. Die Situation von aussen betrachten. Versuchen, die Situation ein wenig zu verändern. Manchmal braucht es wenig, damit der Druck weniger wird und man weniger, ich sage mal, überfordert ist und man besser, auch mit dem Unbekannten, umgehen kann. Man könnte auch sagen, wenn ich mich mit etwas Unbekanntem auseinandersetze, dann muss ich im Unbekannten, die bekannten Faktoren suchen. Dies gibt mir Sicherheit.Ich mache ein Beispiel dazu: Das wäre wie, wenn ich das erste Mal nach Los Angeles fliege und sage: „Okay, der erste Halt ist mal sicher der Flughafen, den kenne ich. Die sind weltweit alle etwa dieselben. Die zweite Bekannte ist mit einem Taxi zu fahren. Das Hotel ist mir bekannt. Okay – Flughafen, Taxi, Hotel – da bin ich mal angekommen. Dann kann ich mich langsam in einem erweiterten Radius in Los Angeles bewegen, bis ich mich dann nicht mehr unbekannt fühle, sondern Los Angeles für mich bekannter wird.

Kann der Satz: „jetzt atme mal tief durch“, helfen?

Der Satz ist sehr gut. Die Frage ist einfach, wie hoch ist die Wirkung.Denn, wenn ich nicht aus der Situation heraustrete, wenn ich nicht mir versuche, bekannte Faktoren zu verschaffen, die mir Sicherheit geben, dann nützt das Ganze nichts.Ich mache ein Beispiel. Wenn ich an einer Klippe stehe, wo es vor mir 500 Meter nach unten geht, dann muss ich nicht durchatmen. Dann muss ich zwei Schritte von der Klippe zurück machen, damit ich wieder für mich sicheren Boden habe. Und mich dann ganz langsam an den Rand herantasten. Mit einer solchen Geschwindigkeit, dass ich mich an die Höhe gewöhne und dadurch keine Angst mehr habe. Also, durchatmen, ja. Aber dann bitte, ausserhalb der Situation.

Also dann eher den berühmten Schritt zurück? Genau.

Und, der wichtigste Rat oder die wichtigsten Tipps deinerseits, die man gut in den Alltag einbauen kann, sodass man vielleicht generell mehr Gelassenheit bekommt und durch den Alltag gehen kann – dementsprechend auch in diesen ungewissen Situationen?

Das Spannende ist, dass wir unsere Probleme der Vergangenheit immer wieder vergessen. Wenn ich dich zum Beispiel jetzt frage: „Was hattest du vor drei Jahren am Donnerstag für Probleme?“ Dann weisst du es nicht mehr.

Also, Gelassenheit hat man dann, wenn man weiss, dass sich die Welt weiterdreht. Wenn man weiss, dass sich Probleme lösen. Manchmal schnell, manchmal langsamer. Aber Gelassenheit hat man auch dann, wenn man genügend stark ist.

Ich glaube, dass es ganz wichtig für einem selbst ist; aber auch wenn man mit anderen zu tun hat, kann man mit Neuem überfordert werden.

Wenn man zu wenig Gelassenheit hat, dann sollte man sich die klugen Sprüche verkneifen, weil sie einfach nichts bringen. Denn, wenn man selbst vor einer Sache keine Angst hat und jemand anderes doch, dann hilft die Aussage: Du musst davor keine Angst haben. Das ist nicht schlimm.“ – demjenigen nicht, der überfordert ist, weil es für ihn so anfühlt. Wenn man ihm sagt: „Du musst keine Angst haben.“ Dann fühlt er sich höchstens nicht ernstgenommen.Ich glaube, da ist es wichtig, vorher sich selbst oder auch jemand anderen aus der Situation rauszunehmen. Durchzuatmen und dann versuchen, neu in die Situation hineinzugehen. Versuchen sich zu verändern. Zu schauen, was ist mir bekannt? Was kann ich? Wo kann ich mich dranhalten? Und so kann man auch lernen, bewusst, Schritt für Schritt mit Unbekanntem umzugehen.

Innerlich stark und intakt, vollkommen gelassen:
für alle, die im Kern stabil sein wollen.
Rico's profile
Rico Brunner, 1971 in Chur, Schweiz, geboren.
Betreibt seit 1998 seine eigene Praxis in St.Gallen.
Wie gewinnt man Lebenszeit? Indem man sich bei Problemen professionell helfen lässt. Mit Erfahrung aus über 40`000 Einzelsitzungen helfe ich Ursachen zu lösen, ohne mich von Symptomen ablenken zu lassen.
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