Mein Name ist Rico Brunner und ich arbeite seit 1998 als Energiefeld-Therapeut, um Menschen dabei zu helfen, ihre emotionale Stärke und Stabilität aufzubauen. In meiner langjährigen Praxis habe ich immer wieder erlebt, wie zerstörerisch Mobbing sein kann und welche tiefgreifenden Auswirkungen es auf die Betroffenen hat. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, das leider in vielen Bereichen unserer Gesellschaft auftritt - sei es am Arbeitsplatz, in der Schule oder im privaten Umfeld.
Die Gründe für Mobbing sind vielfältig und komplex. Oft ist es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die dazu führen, dass Menschen gezielt angegriffen, schikaniert oder ausgegrenzt werden. Mobbing ist immer ein Hinweis auf ungelöste Probleme, Konflikte und gestörte Kommunikation. Um effektiv gegen Mobbing vorzugehen, ist es wichtig, die Ursachen für Mobbing zu erkennen und zu verstehen.
In der Arbeitswelt werden die Ursachen von Mobbing oft in Mängeln der Arbeitsorganisation, der internen Kommunikation sowie im Führungsverhalten gesehen. Über 40% der Mobbingopfer werden infolge des Mobbings krank, was nicht nur für die Betroffenen eine enorme Belastung darstellt, sondern auch für Unternehmen hohe Kosten verursacht. Pro Mobbingfall entstehen Schätzungen zufolge jährliche Kosten von 15.000 bis 50.000 Euro, der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Mobbing beläuft sich allein in Deutschland auf bis zu 15 Milliarden Euro pro Jahr.
Doch auch im schulischen Kontext ist Mobbing ein gravierendes Problem. 60% der befragten Lehrer sind der Meinung, dass Schulen keine ausreichenden Maßnahmen ergreifen, um Schüler vor direktem Mobbing zu schützen. 70% gaben an, dass die Schulleitung keine klaren Richtlinien für Lehrer bezüglich der Anwendung von Disziplinarmaßnahmen bei Mobbing unter Schülern vorgibt. Studien zeigen, dass von Mobbing betroffene Schüler, insbesondere Wiederholungstäter, weniger zufrieden mit ihren schulischen Leistungen sind, weniger Begeisterung für die Schule empfinden, sich weniger mit der Bildungseinrichtung verbunden fühlen und ein negativeres Bild vom Schulklima haben als nicht betroffene Schüler.
Im Folgenden werden wir die verschiedenen Gründe für Mobbing näher beleuchten und analysieren, welche Faktoren auf personaler, struktureller und gesellschaftlicher Ebene eine Rolle spielen können. Nur wenn wir die Ursachen für Mobbing erkennen und verstehen, können wir gezielt Präventions- und Interventionsmaßnahmen entwickeln, um Betroffene zu schützen und Mobbing nachhaltig einzudämmen.
Definition von Mobbing: Was ist Mobbing?
Mobbing bezeichnet gezielte und systematische Angriffe gegen eine Person über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel, diese zu schikanieren, zu demütigen oder auszugrenzen. Eine Mobbing Definition umfasst dabei verschiedene Verhaltensweisen wie Beleidigungen, Drohungen, Gerüchte verbreiten oder auch das offensichtliche Ignorieren und Ausschließen des Opfers.
Laut Studien sind zwischen 4,4% und 6,7% der Erwerbstätigen von Mobbing betroffen. Dabei treten hauptsächlich Männer als Täter in Erscheinung, während die Opfer mehrheitlich Frauen sind. Mobbing unterscheidet sich von normalen Konflikten durch die gezielte, systematische und langfristige Vorgehensweise gegen eine unterlegene Person.
Konkrete Anzeichen für Mobbing sind beispielsweise:
- Anschreien, Beschimpfen und Beleidigen von Kollegen oder Mitarbeitern
- Drohungen und Einschüchterungen aussprechen
- Ständiges Kritisieren der Arbeitsleistung und der Person selbst
- Verbreiten von Gerüchten und Verdächtigungen
- Lächerlich machen und bloßstellen vor anderen
- Ausgrenzung durch Kontaktverweigerung und Ignorieren
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Konflikt oder jede Intrige am Arbeitsplatz automatisch als Mobbing einzustufen ist. Von Mobbing spricht man erst, wenn die Angriffe gezielt, systematisch und über einen längeren Zeitraum erfolgen und sich gegen eine bestimmte Person in einer unterlegenen Position richten.
Mobbing kann in verschiedenen Formen auftreten, wie beispielsweise Bossing (Mobbing durch Vorgesetzte), Staffing (Mobbing durch Untergebene) oder auch Mobbing unter Kollegen auf gleicher Hierarchieebene.
Gewisse Feindseligkeiten oder Wettbewerbsverhalten zwischen Gruppen sowie justiziable Straftaten wie Diebstahl fallen hingegen nicht unter die Kategorie Mobbing. Es handelt sich bei Mobbing primär um einen Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, das Opfer zu isolieren und zu vertreiben.
Personenbezogene Ursachen für Mobbing
Neben strukturellen und organisatorischen Faktoren spielen auch individuelle Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Mobbing. Die Ursachen für Mobbing liegen oft in der Persönlichkeit der Täter begründet, die aufgrund von Neid, mangelndem Selbstwertgefühl oder persönlicher Antipathie zu ihrem Verhalten neigen.
Neid und Missgunst als Auslöser
Einer der häufigsten Gründe für Mobbing ist Neid. Täter empfinden oft Missgunst gegenüber Kollegen, die in ihren Augen erfolgreicher, beliebter oder kompetenter sind. Um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern und die vermeintliche Überlegenheit des Opfers zu schmälern, greifen sie zu Mobbinghandlungen. Dabei ist Neid als Mobbinggrund oft irrational und basiert auf subjektiven Wahrnehmungen der Täter.
Mangelndes Selbstwertgefühl und Unsicherheit der Täter
Mobber leiden häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl und Unsicherheit. Um sich selbst aufzuwerten, suchen sie sich Opfer, die sie als schwächer oder unterlegen wahrnehmen. Durch das Mobbing kompensieren sie ihre eigenen Minderwertigkeitsgefühle und erlangen ein Gefühl von Macht und Kontrolle. Das Selbstwertgefühl der Mobber wird dadurch kurzfristig gesteigert, was jedoch langfristig zu einer Verfestigung des Verhaltens führen kann.
Persönliche Antipathie gegenüber dem Opfer
In manchen Fällen liegt der Grund für Mobbing in einer persönlichen Abneigung oder Antipathie gegenüber dem Opfer. Unterschiedliche Wertvorstellungen, Arbeitsweisen oder Charaktereigenschaften können zu Konflikten führen, die in Mobbing münden. Dabei suchen Täter gezielt nach Schwächen und Angriffspunkten, um das Opfer zu diskreditieren und auszugrenzen.
Eine Studie der Allianz gegen Cybermobbing ergab, dass 74% der Befragten Hänseleien erlebten, 72% von Ausgrenzung betroffen waren und 69% mit harter und unfairer Kritik konfrontiert wurden.
Es wird deutlich, dass persönliche Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Mobbing spielen. Neid, mangelndes Selbstwertgefühl und Antipathie der Täter können zu Verhaltensweisen führen, die für die Opfer schwerwiegende Folgen haben. Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, ist es daher wichtig, auch die individuellen Ursachen zu betrachten und präventiv dagegen vorzugehen.
Strukturelle und organisatorische Ursachen am Arbeitsplatz
Neben den personenbezogenen Gründen spielen auch strukturelle und organisatorische Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Mobbing am Arbeitsplatz. Unternehmen, in denen die Arbeitsorganisation mangelhaft ist und das Führungsverhalten der Vorgesetzten zu wünschen übrig lässt, schaffen häufig ein Umfeld, in dem Mobbing gedeihen kann.
Mangelnde Führungskompetenz und fehlende Intervention
Ein zentraler Faktor für das Auftreten von Mobbing ist die mangelnde Führungskompetenz von Vorgesetzten. Wenn Führungskräfte nicht in der Lage sind, Konflikte frühzeitig zu erkennen und angemessen zu intervenieren, können sich diese zu ernsthaften Mobbingfällen entwickeln. Studien zeigen, dass in 40 bis 70% der Fälle in Deutschland das Mobbing sogar direkt von Vorgesetzten ausgeht (Bossing).
Unklare Aufgabenverteilung und Zuständigkeiten
Eine weitere strukturelle Ursache für Mobbing liegt in der unklaren Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten innerhalb des Unternehmens. Wenn Mitarbeiter nicht genau wissen, wofür sie verantwortlich sind oder wenn es zu widersprüchlichen Anweisungen kommt, entstehen leicht Konflikte und Spannungen. Diese können sich dann zu Mobbing entwickeln, insbesondere wenn die Führungskräfte nicht eingreifen.
Überforderung oder Unterforderung der Mitarbeiter
Auch eine permanente Über- oder Unterforderung der Mitarbeiter kann Mobbing begünstigen. Bei Überforderung entsteht Stress und Hektik, was die Entstehung von Konflikten fördert. Unterforderung hingegen kann dazu führen, dass gelangweilte Mitarbeiter Mobbing als eine Art "Ersatzbeschäftigung" nutzen. In beiden Fällen ist das Arbeitsumfeld anfällig für die Entwicklung von Mobbing.
Insgesamt zeigt sich, dass strukturelle Faktoren eine wichtige Rolle bei Mobbing am Arbeitsplatz spielen. Unternehmen müssen daher nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch bei der Arbeitsorganisation und dem Führungsverhalten ansetzen, um Mobbing wirksam zu bekämpfen.
Mobbing als Machtinstrument
Mobbing ist oft ein gezieltes Instrument, um Macht auszuüben und die eigene Position in Hierarchien zu festigen. Besonders in Unternehmen mit starren Hierarchien und unklaren Zuständigkeiten kann Mobbing als Mittel eingesetzt werden, um Konkurrenten auszuschalten oder unliebsame Kollegen zu schikanieren.
Täter, die Mobbing als Machtinstrument nutzen, missbrauchen ihre Position und Autorität, um andere zu unterdrücken und zu kontrollieren. Sie nutzen ihre Stellung, um Opfer zu isolieren, bloßzustellen und einzuschüchtern. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Täter tatsächlich eine höhere Position innehat - allein die Wahrnehmung von Macht reicht oft aus, um Mobbing zu begünstigen.
Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut.
Mobbing als Machtmissbrauch zeigt sich in verschiedenen Formen:
- Verwehren von Informationen und Ressourcen
- Übertragen von sinnlosen oder unlösbaren Aufgaben
- Öffentliches Bloßstellen und Kritisieren
- Ausschluss von Meetings und Entscheidungsprozessen
- Androhung von Konsequenzen und Kündigung
Opfer in niedrigeren Hierarchiestufen haben oft das Gefühl, sich nicht wehren zu können, da sie befürchten, ihre Stelle zu verlieren oder berufliche Nachteile zu erfahren. Dadurch entsteht ein Machtgefälle, das Mobbing begünstigt und die Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen einschränkt.
Um Mobbing als Machtinstrument zu verhindern, ist es wichtig, klare Strukturen und Zuständigkeiten zu schaffen, Führungskräfte zu sensibilisieren und eine Unternehmenskultur zu etablieren, die auf Respekt und Wertschätzung basiert. Nur wenn Machtmissbrauch konsequent geahndet wird und Opfer die nötige Unterstützung erhalten, kann Mobbing langfristig eingedämmt werden.
Konkurrenzdruck und Angst vor Arbeitsplatzverlust
Der zunehmende Konkurrenzdruck am Arbeitsplatz ist ein bedeutender Faktor, der Mobbing begünstigt. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und drohender Arbeitsplatzverluste steigt die Angst vor dem Verlust des eigenen Jobs. Diese Angst kann dazu führen, dass Mitarbeiter zu unfairen Mitteln greifen, um ihre Position zu sichern oder vermeintliche Konkurrenten auszuschalten.
Laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sind etwa drei von 100 Beschäftigten von Mobbing betroffen. Besonders gefährdet sind Frauen sowie jüngere und ältere Arbeitnehmer. Der Konkurrenzdruck und die Arbeitsunsicherheit spielen dabei eine entscheidende Rolle als Auslöser für Mobbing am Arbeitsplatz.
Geplante Umstrukturierungen und Personalabbau
Wenn Unternehmen Umstrukturierungen planen oder Personal abbauen müssen, erhöht sich die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust bei den Mitarbeitern. In solchen Situationen kann es vermehrt zu Mobbing kommen, da einige Beschäftigte versuchen, ihre eigene Position zu stärken, indem sie Kollegen gezielt schikanieren oder ausgrenzen.
Führungskräfte sind nach Angaben von Betroffenen zu mehr als 50 Prozent aktiv in das Mobbinggeschehen involviert. Gerade in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit ist es daher wichtig, dass Vorgesetzte mit gutem Beispiel vorangehen und klare Signale gegen Mobbing setzen.
Befristete Verträge und unsichere Arbeitsverhältnisse
Ein weiterer Faktor, der Mobbing begünstigt, sind befristete Arbeitsverträge und unsichere Arbeitsverhältnisse. Beschäftigte mit zeitlich begrenzten Verträgen oder in Leiharbeit sind oft einem höheren Druck ausgesetzt und haben weniger Sicherheit. Diese Situation kann dazu führen, dass sie eher Opfer von Mobbing werden oder selbst zu Tätern werden, um ihre Chancen auf eine Festanstellung zu erhöhen.
Eine Studie zeigt, dass längere Krankheitstage aufgrund vonMobbing am Arbeitsplatznicht unbedingt zu einer Lösung der Konflikte führen und in vielen Fällen sogar in einer Kündigung enden können.
Um Mobbing vorzubeugen, ist es wichtig, dass Unternehmen auch in schwierigen Zeiten für faire und sichere Arbeitsbedingungen sorgen. Dazu gehören klare Regelungen gegen Mobbing, eine offene Kommunikationskultur und die Förderung eines respektvollen Miteinanders am Arbeitsplatz.
Gründe für Mobbing in der Schule und unter Jugendlichen
Mobbing unter Jugendlichen, insbesondere im schulischen Kontext, ist ein komplexes Phänomen mit vielfältigen Ursachen. Dabei spielen sowohl individuelle Faktoren als auch gruppendynamische Prozesse eine entscheidende Rolle. Mobbing kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Schulform oder Selbstbewusstsein.
Die Gründe für Mobbing in der Schule sind vielfältig und reichen von Langeweile über das Ausleben von Wut und Frust bis hin zur Kompensation eigener Schwächen. Auch das Interesse an der Ausübung von Macht, der Wunsch nach Anerkennung sowie persönliche Motive wie Konkurrenzdenken, Neid, Fremdenfeindlichkeit und eigene Mobbingerfahrungen können Auslöser sein.
Gruppendruck und Ausgrenzung
Überall dort, wo Menschen in einer Gesellschaft leben oder in einer Gruppe agieren, kann Gruppendruck entstehen. Im schulischen Umfeld kann dies dazu führen, dass Schüler ausgegrenzt werden, aus welchen Gründen auch immer. Ein neuer Mitschüler verhält sich diesem Schüler gegenüber möglicherweise ebenso abschätzig, weil er befürchtet, sonst selbst zum Opfer von Mobbing zu werden.
Schüler, die andere mobben, schätzen das Lehrerverhalten negativer ein als Schüler, die nicht mobben. Zum Beispiel stimmen sie häufiger zu, dass Lehrer bestimmte Schüler bevorzugen oder benachteiligen.
Mobbing als Ventil für eigene Probleme und Frust
Kinder und Jugendliche, die selbst unter geringem Selbstwertgefühl, Ängsten oder Aggressionen leiden, suchen oft nach Schwachstellen bei potenziellen Opfern, um ihre eigenen Probleme zu kompensieren. Mobbing dient in diesem Fall als Ventil, um Frust abzubauen und sich selbst besser zu fühlen.
Auch Persönlichkeitsmerkmale wie körperliche Schwäche, Ängstlichkeit, Abweichung von der Norm oder die Zuschreibung als Außenseiter oder Streber können Kinder zu Opfern von Mobbing machen. Täter zeigen hingegen oft Verhaltensweisen wie Demonstration von Stärke, Führungsverhalten und Kompensation eigener Schwächen.
Das Schulklima wird vor allem von den Mehrfachtätern im Vergleich zu den Nichttätern und Einmaltätern negativer eingeschätzt. Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, ist die Unterstützung von außen, beispielsweise durch Lehrkräfte, Schulpsychologen, Eltern oder Beratungsstellen, unerlässlich. Zudem sollte der Mut der Opfer gestärkt werden, sich gegen Mobbing zur Wehr zu setzen.
Gesellschaftliche Faktoren und deren Einfluss auf Mobbing
Gesellschaftliche und makroökonomische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Mobbing am Arbeitsplatz und in Schulen. Laut einer Mobbingstatistik geben über ein Drittel (35%) der österreichischen SchülerInnen an, an Mobbing von MitschülerInnen beteiligt gewesen zu sein, während fast ein Drittel (32%) berichtet, selbst Opfer von Mobbing geworden zu sein.
Ungünstige wirtschaftliche Entwicklungen, verbunden mit Personalabbau, verstärken den Konkurrenzdruck und schaffen somit ein Klima, in dem Mobbing gedeihen kann. Die zunehmende Zahl von befristeten Verträgen und unsicheren Arbeitsverhältnissen, insbesondere für Frauen, tragen ebenfalls zu einem erhöhten Risiko für Mobbing bei.
Weitere gesellschaftliche Ursachen für Mobbing sind:
- Steigende Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Angst um den eigenen Arbeitsplatz
- Diskriminierende ideologische Hintergründe und Minderheiten-Diskriminierung
- Gender-Dimensionen und geschlechtsbezogenes/sexistisches Mobbing
Eine Studie aus dem Jahr 2002 zeigt, dass 2,4% der Befragten sich selbst als Mobbingopfer bezeichnen und Handlungen gemäß der Definition von Heinz Leymann erlebt haben.
Werden diese gesellschaftlichen Konflikte und Problematiken nicht adäquat angegangen und gelöst, kann es schnell zur Eskalation und einem Anstieg von Mobbingfällen kommen. Es ist daher wichtig, dass sowohl Unternehmen als auch Bildungseinrichtungen und die Gesellschaft als Ganzes sich dieser Herausforderungen bewusst sind und proaktiv an Lösungen arbeiten.
Folgen von Mobbing für Opfer und Unternehmen
Mobbing hinterlässt tiefe Spuren bei den Betroffenen und kann weitreichende Konsequenzen für die Opfer und das gesamte Unternehmen haben. Die Folgen von Mobbing sind vielfältig und betreffen sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit der Opfer. Darüber hinaus entstehen den Unternehmen erhebliche Kosten durch Krankschreibungen und Produktivitätseinbußen.
Psychische und physische Auswirkungen auf die Opfer
Die Mobbing Auswirkungen auf die Opfer sind gravierend und können das gesamte Leben der Betroffenen beeinträchtigen. Etwa 90% der Mobbing-Opfer entwickeln körperliche oder seelische Probleme infolge der Schikanen. Häufige Symptome sind:
- Schlafstörungen und Albträume
- Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit
- Depressive Verstimmungen bis hin zu schweren Depressionen
- Angststörungen und Panikattacken
- Geringes Selbstwertgefühl und Selbstbeschuldigungen
Die andauernden Schikanen führen oft zu einer starken sozialen Isolation der Opfer. Sie ziehen sich zurück, meiden Kontakte und verlieren das Vertrauen in ihre Mitmenschen. Auch die Leistungsfähigkeit leidet: Konzentrationsstörungen, Motivationsverlust und eine erhöhte Fehlerquote sind typische Folgen von Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule.
Etwa 20% aller Suizide werden von Experten als direkte Folge von Mobbing-Erfahrungen betrachtet.
Kosten für Unternehmen durch Krankschreibungen und Produktivitätseinbußen
Doch nicht nur die Opfer leiden unter den Folgen von Mobbing, auch für Unternehmen entstehen erhebliche Kosten. Gemobbte Mitarbeiter sind häufiger krank, was zu erhöhten Fehlzeiten führt. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 10% aller Krankschreibungen auf psychische Probleme zurückzuführen sind, die durch Mobbing ausgelöst wurden.
Zudem sinken Qualität und Produktivität der Arbeit, wenn Mitarbeiter unter den Folgen von Mobbing leiden. Die Kosten für Unternehmen durch Mobbing werden allein in Deutschland auf bis zu 15 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Hinzu kommt ein Anstieg von Frühverrentungen aufgrund psychosomatischer Erkrankungen, die ebenfalls eine Folge von Mobbing sein können.
Mobbing ist somit nicht nur für die Opfer eine extreme Belastung, sondern schadet langfristig auch den Unternehmen. Eine konsequente Prävention und das frühzeitige Eingreifen bei Mobbingfällen sind daher im Interesse aller Beteiligten unerlässlich, um die weitreichenden Folgen von Mobbing zu verhindern.
Fazit
Mobbing ist ein komplexes Phänomen mit vielfältigen Ursachen, die von persönlichen Motiven der Täter bis hin zu strukturellen Faktoren am Arbeitsplatz reichen. Neid, Unsicherheit, Antipathie, mangelnde Führung, hoher Konkurrenzdruck und unklare Zuständigkeiten können Konflikte eskalieren lassen und zu Mobbing führen. Die Folgen sind nicht nur für die Opfer verheerend, sondern belasten auch Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes. Um Mobbing zu verhindern, sind klare Regeln, Führungskompetenz und eine offene Kommunikationskultur unerlässlich.
Effektive Maßnahmen zur Mobbingprävention zahlen sich für alle Beteiligten aus - auch in materieller Hinsicht. Unternehmen sollten ein funktionierendes Konfliktmanagement-System etablieren und auf eine konstruktive Konfliktbearbeitung setzen. Dazu gehören Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter sowie die Schaffung einer respektvollen Unternehmenskultur. Nur so lässt sich Mobbing am Arbeitsplatz langfristig eindämmen und ein positives Arbeitsklima fördern.
Auch in der Schule und unter Jugendlichen ist es wichtig, frühzeitig gegen Mobbing vorzugehen. Eltern, Lehrer und Schüler müssen gemeinsam Strategien entwickeln, um Ausgrenzung und Schikane zu verhindern. Dazu gehört es, Kinder zu stärken, Empathie zu fördern und konsequent gegen Mobbing vorzugehen. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und sich für ein respektvolles Miteinander einsetzen, kann es gelingen, Mobbing in unserer Gesellschaft zurückzudrängen.
FAQ
Was sind die häufigsten Ursachen für Mobbing?
Zu den häufigsten Ursachen für Mobbing zählen Neid, Missgunst, mangelndes Selbstwertgefühl der Täter, persönliche Antipathie, unklare Aufgabenverteilung, Über- oder Unterforderung der Mitarbeiter, Konkurrenzdruck und Angst vor Arbeitsplatzverlust.
Wie äußert sich Mobbing konkret?
Mobbing äußert sich durch gezielte Angriffe über einen längeren Zeitraum, mit dem Ziel, eine Person auszugrenzen oder zu vertreiben. Dies kann direkt durch Beleidigungen und Beschimpfungen oder indirekt durch Gerüchte und Intrigen geschehen.
Welche Rolle spielt die Führungskompetenz bei Mobbing?
Mangelnde Führungskompetenz und fehlende Intervention durch Vorgesetzte können Mobbing begünstigen. Werden Konflikte nicht richtig wahrgenommen und geklärt, kann dies zu einer Eskalation bis hin zu Mobbing führen.
Wie wirkt sich der Konkurrenzdruck auf Mobbing aus?
Hoher Konkurrenzdruck, beispielsweise durch geplante Umstrukturierungen, Personalabbau oder befristete Verträge, kann Mobbing fördern. Aus Angst vor dem eigenen Arbeitsplatzverlust werden Konkurrenten gezielt gemobbt, um die eigene Position zu sichern.
Was sind die Folgen von Mobbing für die Opfer?
Mobbingopfer leiden unter physischen und psychischen Folgen wie Erkrankungen, Zerstörung des Selbstbewusstseins, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und sozialem Rückzug. In schweren Fällen kann eine klinische Behandlung notwendig sein.
Welche Kosten entstehen Unternehmen durch Mobbing?
Unternehmen entstehen durch Mobbing hohe Kosten, da Opfer häufiger krankgeschrieben sind, weniger produktiv arbeiten oder kündigen. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Mobbing wird für Deutschland auf bis zu 15 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt.