Liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Rico Brunner und ich arbeite seit 1998 als Energiefeldtherapeut. In meiner Praxis helfe ich Menschen dabei, ihre emotionale Stärke und Stabilität aufzubauen. Ein Thema, das mir immer wieder begegnet und mich zutiefst berührt, ist Mobbing am Arbeitsplatz. Es ist erschreckend, dass in Deutschland fast jeder dritte Erwachsene schon einmal Opfer von Mobbing im Job geworden ist.
Die Folgen sind nicht nur für die Betroffenen gravierend, sondern auch für die Unternehmen entstehen enorme Schäden und Kosten. Mobbing kann viele Formen annehmen, darunter verbale Angriffe, Ausgrenzung, unfaire Kritik oder sogar Cybermobbing. Doch was genau versteht man unter Mobbing und wie kann man sich davor schützen?
In diesem Artikel möchte ich näher auf die Definition von Mobbing eingehen, aktuelle Statistiken vorstellen und die verschiedenen Phasen des Mobbingprozesses erläutern. Außerdem werde ich Beispiele für typische Mobbinghandlungen nennen und die Ursachen auf individueller, betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene beleuchten. Es ist wichtig, die Anzeichen für Mobbing frühzeitig zu erkennen und präventiv dagegen vorzugehen. Nur so können wir die schwerwiegenden Folgen für Betroffene und Unternehmen verhindern und ein faires Miteinander am Arbeitsplatz fördern.
Was ist Mobbing am Arbeitsplatz?
Mobbing am Arbeitsplatz beschreibt ein Phänomen, bei dem Beschäftigte systematisch und über einen längeren Zeitraum Anfeindungen, Schikanen oder Diskriminierungen durch Vorgesetzte oder Kolleg:innen ausgesetzt sind. Ziel dieser Handlungen ist es, die betroffene Person zu verletzen, einzuschüchtern, zu entmutigen oder aus dem Arbeitsverhältnis zu drängen. Mobbing hat System, wiederholt sich und kann sogar strafrechtlich relevant sein, wenn es die psychische Gesundheit der Betroffenen beeinträchtigt.
Definition von Mobbing
Mobbing wird oft als konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz definiert, bei der eine Person gezielt und langfristig angegriffen wird. Nicht jede negative Bemerkung gilt automatisch als Mobbing, es ist wichtig, zwischen Mobbing und rechtlich erlaubten Handlungen wie Weisungen, Verwarnungen oder Kündigungen zu unterscheiden. Entscheidend ist, dass die Angriffe systematisch erfolgen und die Würde der betroffenen Person verletzen.
Formen von Mobbing
Mobbing kann verschiedene Formen annehmen, darunter:
- Verbal: Beschimpfungen, Demütigungen, ständige Kritik, Spott
- Physisch: Gewalt oder Drohungen mit Gewalt
- Psychologisch/Emotional: Anfeindungen, Manipulation, Ausgrenzung, Psychoterror, Ignorieren, Herabsetzung, Unterforderung, Gerüchte verbreiten
- Cybermobbing: Belästigungen oder Angriffe über soziale Medien, E-Mail oder Messaging-Dienste
Mobbing manifestiert sich beispielsweise durch persönliche Angriffe, professionelle Sabotage, soziale Isolation, übermäßige Kritik oder Gesundheitsbedrohungen. Es kann zwischen Mitarbeitenden auf gleicher Hierarchieebene (horizontales Mobbing), durch Vorgesetzte gegenüber Mitarbeitenden (Bossing) oder umgekehrt (Staffing) auftreten. Auch "Straining", wenige Handlungen mit weitreichenden negativen Folgen, ist eine Form von Mobbing am Arbeitsplatz.
Mobbing ist ein langfristiges Verhalten, das oft subtil ist und den gesamten Arbeitskontext betrifft. Es kann alle Beschäftigten treffen, unabhängig von ihrer Position, mit Ursachen, die häufig zufällig erscheinen.
Um Mobbing frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern, ist es wichtig, auf Warnzeichen wie veränderte Kommunikation, Anfeindungen, Unterforderung, Isolation, Stress und Angst zu achten. Betroffene sollten sich nicht scheuen, das Problem anzusprechen und Unterstützung zu suchen. Unternehmen sind gefordert, durch eine respektvolle Unternehmenskultur, Schulungen und Coachings Mobbing vorzubeugen und im Ernstfall einzugreifen, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen.
Aktuelle Statistiken zu Mobbing in Deutschland
Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernst zu nehmendes Problem in Deutschland. Laut aktuellen Statistiken leidet etwa jeder sechste Beschäftigte unter Mobbing, wobei rund 70% der Betroffenen männlich und 30% weiblich sind. Die häufigsten Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz sind Konflikte bei der Arbeit, Stress und unklare Arbeitsanweisungen.
In etwa 80% der gemeldeten Mobbingfälle sind Vorgesetzte die Täter. Statistiken zeigen zudem, dass Mobbing die Produktivität der Mitarbeiter um bis zu 40% reduzieren kann. Etwa 60% der Mobbingopfer haben psychische Probleme aufgrund der belastenden Situation am Arbeitsplatz.
Erschreckend ist, dass nur rund 20% der Mobbingfälle offiziell gemeldet werden, da die Opfer oft Angst vor Repressalien haben. Im Jahr 2021 gaben 7% der Befragten an, in den letzten 12 Monaten Mobbing, Schikane oder Gewalt erfahren zu haben. 11% der Befragten erhielten im letzten Monat Beleidigungen oder Drohungen, wobei 16- bis 24-Jährige mit 16% am häufigsten betroffen waren.
Über 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland waren mindestens einmal Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. Weltweit sind sogar über 20 Prozent der Arbeitnehmenden betroffen.
Während 37 Prozent der befragten Personen in Deutschland indirekt Mobbing am Arbeitsplatz beobachtet haben, erlebten 11,5 Prozent der Befragten Cybermobbing am Arbeitsplatz. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, dass Unternehmen dringend handeln müssen, um Mobbing am Arbeitsplatz effektiv zu bekämpfen und ein respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen.
Die Phasen des Mobbingprozesses
Der Mobbingprozess am Arbeitsplatz lässt sich nach dem renommierten Psychologen Heinz Leymann in vier charakteristische Phasen unterteilen. Jede dieser Phasen ist durch spezifische Merkmale gekennzeichnet und zeigt, wie sich Mobbing über die Zeit entwickelt und eskaliert.
Konfliktphase
In der ersten Phase entsteht ein Konflikt zwischen den Beteiligten, der oft ungelöst bleibt. Die Ursachen können vielfältig sein, beispielsweise Meinungsverschiedenheiten, Konkurrenzdruck oder persönliche Differenzen. Wird der Konflikt nicht konstruktiv angegangen, kann er die Basis für Mobbing bilden.
Psychoterror und Stigmatisierung
In der zweiten Phase beginnt der eigentliche Psychoterror. Das Mobbingopfer wird nun zum Ziel systematischer Angriffe und Schikanen. Dazu gehören beispielsweise Gerüchte, Ausgrenzung, Beleidigungen oder das Vorenthalten wichtiger Informationen. Ziel ist es, die Person zu verunsichern und zu demütigen.
Eskalation und Intervention durch Vorgesetzte
Wenn das Mobbing nicht gestoppt wird, eskaliert die Situation in der dritten Phase. Die Angriffe werden häufiger und intensiver. Das Opfer zeigt oft erste psychosomatische Beschwerden, macht mehr Fehler und ist häufiger krank. Vorgesetzte greifen nun ein, allerdings häufig mit Maßnahmen wie Abmahnungen oder Kündigungsandrohungen, die den Druck auf das Mobbingopfer weiter erhöhen.
Ausschluss und Kündigung
In der vierten und letzten Phase endet das Arbeitsverhältnis in über 50 Prozent der Fälle. Entweder kündigt das Mobbingopfer selbst, stimmt einer Aufhebung zu oder wird gekündigt. Viele Betroffene sind zu diesem Zeitpunkt bereits lange krankgeschrieben oder sogar berufsunfähig. Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz ist meist unmöglich.
Studien zeigen, dass Gegenwehr gegen Mobbing in über 80 Prozent der Fälle erfolglos bleibt.
Um Mobbing frühzeitig zu stoppen, sind eine aufmerksame Führung und klare Interventionen seitens des Arbeitgebers unerlässlich. Nur so kann verhindert werden, dass Konflikte eskalieren und Mitarbeiter durch Mobbing krank werden oder das Unternehmen verlassen.
Beispiele für Mobbinghandlungen
Mobbing am Arbeitsplatz kann sich in vielfältiger Weise äußern. Der schwedische Psychologe Heinz Leymann hat im Laufe seiner Forschung 45 verschiedene Mobbinghandlungen identifiziert und in fünf Kategorien unterteilt. Diese Handlungen zielen darauf ab, das Opfer systematisch zu schikanieren, zu diskriminieren und zu schädigen.
Zu den Beispielen für Mobbing gehören:
- Einschränkung der Kommunikationsmöglichkeiten durch ständige Unterbrechungen, Kritik an der Arbeit und dem Privatleben sowie verbale und schriftliche Drohungen
- Soziale Isolation durch Ausgrenzung, Verlegung in separate Räume und Verbreitung von Gerüchten
- Angriffe auf das soziale Ansehen durch Verspotten persönlicher Eigenschaften, Zuweisung entwürdigender Aufgaben und verbale Beleidigungen
- Beeinträchtigung der Arbeitsqualität durch Zuteilung sinnloser oder überfordernd schwieriger Aufgaben sowie Vorenthalten wichtiger Informationen
- Gesundheitsgefährdende Handlungen wie Zwang zu ungesunden Tätigkeiten, Anwendung körperlicher Gewalt und Verursachung finanzieller oder materieller Schäden
Mobbing kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter Bossing (Mobbing durch Vorgesetzte), Staffing (subtiles Mobbing) und Cybermobbing (Mobbing über digitale Kanäle). Die Täter und Täterinnen gehen dabei oft sehr kreativ vor, um ihr Opfer zu schikanieren. Dies kann verbal, sozial, physisch, psychisch, persönlich und digital geschehen.
"Mobbing ist wie ein Geschwür in der Seele, das immer größer wird, wenn man es nicht behandelt." - Zitat von Betroffenen
Die Folgen von Mobbing können für die Betroffenen gravierend sein. Neben Konzentrationsproblemen, sinkender Arbeitsmotivation und Schlafstörungen können auch psychosomatische Beschwerden, Kopfschmerzen, Tinnitus, Burnout, Angstzustände und Depressionen auftreten. Langfristig kann Mobbing zu schwerwiegenden Persönlichkeitsveränderungen, Existenzängsten, Reizbarkeit und Antriebslosigkeit führen.
Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am Arbeitsplatz hat vielfältige Ursachen, die sowohl auf individueller als auch auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene zu finden sind. Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren begünstigt oft die Entstehung von Mobbing und trägt zu einem Klima bei, in dem systematische Schikanen und Anfeindungen gedeihen können.
Individuelle Faktoren
Auf persönlicher Ebene können Neid, ein auffälliges Auftreten des Opfers, unerwünschte Kritik oder bestimmte Persönlichkeitsmerkmale Auslöser für Mobbing sein. Auch frühere Mobbingerfahrungen der Täter spielen mitunter eine Rolle. Mobbing entsteht häufig aus zwischenmenschlichen Konflikten heraus, die eskalieren und in gezielten Angriffen münden.
Betriebliche Faktoren
Im Unternehmen tragen vor allem ein schlechtes Betriebsklima, hoher Stress und Termindruck, unklare Zuständigkeiten, intransparente Entscheidungen, starre Hierarchien und konfliktscheue Vorgesetzte zu einem erhöhten Mobbingrisiko bei. Mangelnde Kommunikation und fehlende Wertschätzung schaffen ein Umfeld, in dem Mobbing auf fruchtbaren Boden fällt.
In vielen Betrieben in Deutschland gibt es Konflikte und Spannungsverhältnisse, die Mobbing begünstigen können. Der Arbeitgeber ist gefordert, durch geeignete Maßnahmen für ein faires Miteinander zu sorgen und die Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten zu schützen.
Gesellschaftliche Faktoren
Letztlich ist Mobbing auch ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Konkurrenzdenken, hoher Leistungsdruck und eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft tragen dazu bei, dass Mobbing auch außerhalb des Arbeitskontexts an Bedeutung gewinnt. Geschlechtsbezogene Vorurteile und Diskriminierung können ebenfalls eine Rolle spielen, da Mobbingopfer überwiegend Frauen sind.
Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, gilt es, die vielschichtigen Ursachen zu berücksichtigen und auf allen Ebenen anzusetzen. Nur durch ein Zusammenspiel von individueller Sensibilisierung, einem wertschätzenden Betriebsklima und einer gesellschaftlichen Ächtung von Mobbing kann diesem komplexen Problem langfristig begegnet werden.
Risikofaktoren für Mobbing im Unternehmen
Bestimmte Konstellationen im Arbeitsumfeld können das Auftreten von Mobbing begünstigen und somit als Risikofaktoren für Mobbing gelten. Laut Untersuchungen besteht ein erhöhtes Mobbingrisiko im Unternehmen, wenn das Opfer das Gefühl hat, keine Alternative zu seinem Arbeitsplatz zu haben und die Angst hat, diesen zu verlieren. Diese Situation kann von Mobbern ausgenutzt werden, um ihr Verhalten fortzusetzen, da sie wissen, dass das Opfer in einer schwachen Position ist.
Ein schlechtes Sozialklima im Unternehmen, mangelhafte Kommunikation und fehlende soziale Unterstützung sind ebenfalls Risikofaktoren, die Mobbing begünstigen. In einem Umfeld, in dem ein rauer Umgangston herrscht, Konflikte nicht konstruktiv gelöst werden und Mitarbeiter sich nicht wertgeschätzt fühlen, können Mobbinghandlungen leichter auftreten und eskalieren.
Auch Teams, in denen Frustration und Missgunst herrschen oder die unter Arbeitsüberlastung oder in Konkurrenzsituationen stehen, weisen ein erhöhtes Risiko für Mobbing auf. Der Druck und Stress, der in solchen Situationen entsteht, kann dazu führen, dass Mitarbeiter ihre Aggressionen an Kollegen auslassen oder versuchen, durch Mobbing ihre eigene Position zu stärken.
Ein gutes Betriebsklima, eine offene Kommunikationskultur und klare Regeln für den Umgang miteinander sind wichtige Faktoren, um das Risiko von Mobbing im Unternehmen zu minimieren.
Um Mobbing vorzubeugen, haben sich Präventionsmaßnahmen wie die Sensibilisierung von Führungskräften, Teamleitern und Mitarbeitern für Sozial- und Führungskompetenzen als wirksamer erwiesen als punktuelle Schulungsseminare. Durch eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema und die Schaffung eines wertschätzenden Miteinanders können Unternehmen dazu beitragen, Mobbing erst gar nicht entstehen zu lassen.
Anzeichen für Mobbing erkennen
Um Mobbing am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können, ist es wichtig, auf bestimmte Anzeichen zu achten. Dabei spielen sowohl Veränderungen im Verhalten der Betroffenen als auch Auswirkungen auf die Arbeitsleistung eine wichtige Rolle.
Veränderungen im Verhalten der Betroffenen
Mobbing-Opfer zeigen oft deutliche Veränderungen in ihrem Verhalten. Sie wirken demotiviert, misstrauisch, nervös und verunsichert. Häufig ziehen sie sich zurück und zweifeln an sich selbst. Laut dem Mobbing-Report von 2002 zählen Faktoren wie Gerüchte, Unwahrheiten, unangemessene Leistungsbewertungen, Sticheleien, Hänseleien, Informationsverweigerung sowie Ausgrenzung und Isolation zu den typischen Mobbinghandlungen.
Weitere Mobbing Anzeichen sind massive und ungerechte fachliche Kritik, Beleidigungen, Arbeitsbehinderung, Arbeitsentzug und die Darstellung des Betroffenen als unfähig. Besonders häufig von Mobbing betroffen sind laut Studie weibliche Beschäftigte, Mitarbeiter in sozialen Berufen sowie Personen unter 25 oder über 55 Jahren.
Auswirkungen auf die Arbeitsleistung
Die Mobbing Auswirkungen zeigen sich nicht nur im Verhalten der Betroffenen, sondern auch in ihrer Arbeitsleistung. Oft sind Mobbing-Opfer unkonzentriert, machen Fehler und haben Leistungs- und Denkblockaden. Dies kann dazu führen, dass die Stimmung im Team und die Leistungen der Betroffenen stark abfallen.
Ein weiteres Alarmsignal ist ein erhöhter Krankenstand und vermehrte Fehlzeiten. Spätestens wenn solche Anzeichen sichtbar werden, sollten Arbeitgeber und Vorgesetzte schnell reagieren. Denn Mobbing am Arbeitsplatz, das über einen längeren Zeitraum von mindestens einem halben Jahr andauert und mindestens einmal wöchentlich oder häufiger auftritt, kann gravierende Folgen haben - nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das gesamte Unternehmen.
Folgen von Mobbing für Betroffene und Unternehmen
Mobbing am Arbeitsplatz hat weitreichende Konsequenzen sowohl für die Betroffenen als auch für die Unternehmen. Die systematischen Angriffe auf bestimmte Personen über einen längeren Zeitraum hinweg führen zu gravierenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen. Laut Studien sind bis zu 15% der Arbeitnehmer in Deutschland von Mobbing betroffen, wobei die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt.
Gesundheitliche Folgen für Mobbingopfer
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobbing können für die Betroffenen verheerend sein. Rund 80% der Mobbingopfer gaben in einer Untersuchung an, aufgrund des Mobbings krankgeschrieben gewesen zu sein. Die ständigen Angriffe und Demütigungen führen zu enormem Stress und psychischen Belastungen, unter denen etwa 60% der Opfer leiden. Häufige Folgen sind Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen und ein vermindertes Selbstwertgefühl. Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten vermehrt auf. In schweren Fällen kann Mobbing sogar zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Suizidgedanken führen.
Kosten und Imageschaden für Arbeitgeber
Doch nicht nur die Opfer leiden unter den Folgen von Mobbing, auch für Unternehmen entstehen erhebliche Kosten und Imageschäden. Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Betroffenen führen zu höheren Fehlzeiten und einer durchschnittlichen Reduzierung der Arbeitsleistung um 24%. Hinzu kommen Kosten für Rechtsstreitigkeiten, Abfindungen und die Neubesetzung von Stellen, wenn Mitarbeiter aufgrund von Mobbing kündigen. Insgesamt gehen Schätzungen von jährlichen Kosten in Milliardenhöhe für die deutsche Wirtschaft aus.
Neben den finanziellen Verlusten schadet Mobbing auch dem Ansehen eines Unternehmens. Eine negative Stimmung in der Belegschaft und eine toxische Unternehmenskultur schrecken potenzielle Bewerber ab und erschweren die Gewinnung von Fachkräften. Zudem kann ein schlechter Ruf das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern nachhaltig schädigen.
Angesichts der gravierenden Folgen sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, ihre Mitarbeiter vor Mobbing zu schützen und bei Vorfällen einzugreifen. Unterbleibt dies, drohen rechtliche Konsequenzen und Schadenersatzforderungen. Umso wichtiger ist es, durch präventive Maßnahmen wie klare Richtlinien, Schulungen und eine wertschätzende Unternehmenskultur Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen.
Rechtliche Aspekte von Mobbing
Obwohl der Begriff "Mobbing" keinen eigenständigen juristischen Tatbestand darstellt, gibt es dennoch rechtliche Möglichkeiten für Betroffene, gegen Mobbing am Arbeitsplatz vorzugehen. Arbeitgeber haben eine gesetzliche Fürsorgepflicht und müssen ihre Mitarbeiter vor Mobbing schützen. Dies umfasst die Verpflichtung zur Prävention von Mobbing sowie das Ergreifen geeigneter Maßnahmen bei Mobbingvorfällen.
Mobbingopfer haben je nach Intensität und Urheber der Schikanen unterschiedliche Rechte. Bei strafbaren Handlungen durch Arbeitskollegen wie Beleidigungen, Tätlichkeiten oder sexueller Belästigung können Betroffene spezifische Rechte gegenüber den Kollegen geltend machen. Geht das Mobbing vom Arbeitgeber aus, haben Arbeitnehmer das Recht auf Unterlassung des Mobbings und können Schadensersatzansprüche geltend machen.
Ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2007 stellt fest, dass der Mobbing-Betroffene sich vor Gericht auch auf Vorgänge berufen kann, die schon länger zurückliegen.
Weitere rechtliche Möglichkeiten für Betroffene sind:
- Beschwerderecht
- Leistungsverweigerungsrecht
- Außerordentliche Eigenkündigung
In Bezug auf Mobbingvorfälle gleichen viele Arbeitsgerichte die ungünstige Beweissituation des Betroffenen aus, indem sie gemäß § 448 ZPO die Prozessparteien zur Vernehmung anordnen. Die gerichtliche Geltendmachung von Rechten bei Mobbing erfolgt vor Gerichten für Arbeitssachen.
Arbeitgeber sollten klare Richtlinien und Verfahren für den Umgang mit Mobbing und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz implementieren, um ihre Mitarbeiter zu schützen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Präventionsmaßnahmen wie umfassende Informationen, Schaffung geeigneter Organisationsstrukturen und die Implementierung von Anti-Mobbing-Richtlinien sind entscheidend, um ein faires und respektvolles Arbeitsumfeld zu gewährleisten und die gesetzlichen Verpflichtungen als Arbeitgeber zu erfüllen.
Maßnahmen gegen Mobbing am Arbeitsplatz
Um Mobbing am Arbeitsplatz effektiv zu bekämpfen, sind sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch konsequentes Handeln bei akuten Fällen erforderlich. Dabei spielen Unternehmenskultur, Führungsverhalten und die Unterstützung von Betroffenen eine zentrale Rolle.
Prävention durch Unternehmenskultur und Führung
Die beste Mobbing-Prävention ist eine positive Unternehmenskultur, die von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und klaren Regeln geprägt ist. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie einen wertschätzenden Umgang vorleben und Konflikte frühzeitig erkennen und konstruktiv lösen. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter tragen dazu bei, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und Mobbing vorzubeugen.
Intervention bei akuten Mobbingfällen
Wird ein Mobbingfall bekannt, müssen Arbeitgeber schnell und konsequent handeln. Zunächst gilt es, den Sachverhalt in Gesprächen mit den Beteiligten aufzuklären und gegebenenfalls arbeitsrechtliche Schritte wie Abmahnungen oder Versetzungen einzuleiten. Gleichzeitig ist es wichtig, Mobbing-Opfer zu unterstützen, beispielsweise durch Freistellung oder psychologische Hilfe. Eine klare Haltung des Unternehmens und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit tragen dazu bei, das Thema zu enttabuisieren und weitere Fälle zu verhindern.
Unterstützung und Rehabilitation für Betroffene
Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz benötigen nicht nur akute Hilfe, sondern auch langfristige Unterstützung, um die Folgen zu bewältigen und wieder leistungsfähig zu werden. Neben professioneller Beratung, etwa durch Coaching oder Therapie, sind auch Verständnis und Rückhalt durch Kollegen und Vorgesetzte entscheidend. Mögliche Maßnahmen sind eine stufenweise Wiedereingliederung, eine Versetzung in einen anderen Bereich oder eine Auszeit. Ziel ist es, das Selbstwertgefühl und die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen wiederherzustellen und sie beim Neustart zu begleiten.
Eine Unternehmenskultur der Wertschätzung, klare Regeln und konsequentes Handeln bei Verstößen sind der beste Schutz gegen Mobbing am Arbeitsplatz. Opfer brauchen Unterstützung - vonseiten des Arbeitgebers, aber auch durch Kollegen und professionelle Helfer. Nur gemeinsam lässt sich Mobbing wirksam bekämpfen.
Tipps für ein faires Miteinander im Unternehmen
Ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander ist der Schlüssel zu einem gesunden Arbeitsklima und einer effektiven Mobbing-Prävention. Durch gezielte Maßnahmen können Unternehmen ein faires Miteinander fördern und somit Lösungen gegen Mobbing am Arbeitsplatz entwickeln.
Eine offene und transparente Kommunikationskultur bildet die Basis für ein positives Betriebsklima. Regelmäßige Teammeetings, in denen Mitarbeiter ihre Anliegen offen ansprechen können, tragen dazu bei, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Auch eine konstruktive Feedbackkultur, in der Lob und Kritik sachlich geäußert werden, fördert den respektvollen Umgang miteinander.
Teambuilding-Maßnahmen stärken den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis im Team. Gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Arbeitsalltags, wie Workshops oder Ausflüge, helfen dabei, Vorurteile abzubauen und ein Wir-Gefühl zu schaffen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Mobbing vorzubeugen und eine Lösung für ein harmonisches Miteinander zu finden.
„Ein gesundes Betriebsklima ist die beste Mobbing-Prävention. Dazu gehören gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und eine offene Kommunikation auf Augenhöhe." - Thordis Bethlehem, Wirtschaftspsychologin
Unternehmen sollten zudem Angebote zum Stressmanagement und zur Förderung der Mitarbeitergesundheit machen. Seminare zur Resilienz, Entspannungstechniken oder Sportangebote helfen Mitarbeitern, besser mit Belastungen umzugehen und ihre mentale Widerstandskraft zu stärken. Dies reduziert das Risiko, Opfer von Mobbing zu werden oder selbst zum Täter zu werden.
Transparente Karrierechancen und eine faire Leistungsbeurteilung sind ebenfalls wichtige Faktoren für ein positives Arbeitsklima. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Leistungen anerkannt und belohnt werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit für Neid und Missgunst - häufige Auslöser für Mobbing.
Eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Mobbing, die von der Unternehmensleitung vorgelebt und konsequent umgesetzt wird, setzt ein klares Zeichen. Mobbing darf in keiner Form toleriert werden. Täter müssen mit Sanktionen rechnen, Opfer Unterstützung erhalten. Nur so kann eine nachhaltige Lösung gegen Mobbing am Arbeitsplatz gefunden werden.
Fazit
Die Statistiken zeigen deutlich, dass Mobbing am Arbeitsplatz ein weit verbreitetes Problem ist. Rund 24% aller Arbeitnehmer sind davon betroffen, wobei Frauen häufiger Opfer von Mobbing werden als Männer. Besonders anfällig für Mobbing sind Branchen wie der Einzelhandel und soziale Dienste. Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entschlossen zu handeln.
Mobbing kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben, sowohl körperlich als auch psychisch. Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Herzprobleme sowie ein angeschlagenes Selbstwertgefühl und schwere Depressionen sind nur einige der möglichen Konsequenzen. Auch für Unternehmen hat Mobbing negative Auswirkungen, da es zu erhöhten Fehlzeiten, verminderter Produktivität und einem Imageschaden führen kann.
Um Mobbing am Arbeitsplatz vorzubeugen, ist eine Unternehmenskultur des respektvollen Miteinanders unerlässlich. Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und klar Stellung gegen Mobbing beziehen. Bei akuten Mobbingfällen ist ein schnelles und konsequentes Eingreifen gefragt, um die Situation zu entschärfen und den Betroffenen zu helfen. Dazu gehört auch, spezialisierte Anti-Mobbing-Beauftragte einzusetzen und den Opfern die nötige Unterstützung und Rehabilitation zukommen zu lassen. Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann es gelingen, Mobbing wirksam zu bekämpfen und ein faires, gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.
FAQ
Was ist Mobbing am Arbeitsplatz?
Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet ein Verhalten, bei dem eine Person oder eine Gruppe von Personen wiederholt und über einen längeren Zeitraum hinweg versucht, eine andere Person zu schikanieren, zu belästigen, zu erniedrigen oder einzuschüchtern. Es kann viele Formen annehmen, darunter verbal, physisch, psychologisch/emotional und als Cybermobbing.
Wie häufig kommt Mobbing am Arbeitsplatz in Deutschland vor?
Laut einer aktuellen Umfrage von Statista in Kooperation mit YouGov waren 29 Prozent der Befragten schon einmal Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. 17 Prozent haben bereits Mobbing bei Kolleg:innen oder Vorgesetzten miterlebt und immerhin vier Prozent gaben zu, selbst schon einmal am Arbeitsplatz gemobbt zu haben.
Welche Ursachen hat Mobbing am Arbeitsplatz?
Mobbing kann individuelle, betriebliche und gesellschaftliche Ursachen haben. Auf individueller Ebene können Neid, ein auffälliges Auftreten des Opfers, unerwünschte Kritik und die Persönlichkeit des Opfers eine Rolle spielen. Auf betrieblicher Ebene begünstigen Stress, unklare Absprachen, fehlende Transparenz, starre Hierarchien oder konfliktscheue Vorgesetzte häufig das Mobbing. Auch gesellschaftliche Faktoren wie Konkurrenzdenken und Leistungsdruck können Mobbing begünstigen.
Welche Folgen hat Mobbing für die Betroffenen?
Für die Opfer kann Mobbing zu gravierenden gesundheitlichen Folgen wie Depressionen, Schlafstörungen, Angstzuständen und körperlichen Beschwerden führen. In schweren Fällen kann es sogar zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Suizidgedanken kommen.
Welche Kosten entstehen Unternehmen durch Mobbing?
Für Unternehmen entstehen durch Mobbing enorme Kosten durch höhere Fehlzeiten, geringere Produktivität, Rechtsstreitigkeiten und Imageschäden. Schätzungen gehen von jährlichen Kosten in Milliardenhöhe für die deutsche Wirtschaft aus. Zudem verlieren Unternehmen wertvolle Mitarbeiter und deren Know-how.
Welche rechtlichen Schritte können Mobbing-Opfer einleiten?
Betroffene haben das Recht auf Unterstützung und können rechtliche Schritte einleiten. Je nach Schwere des Mobbings können auch strafrechtliche Tatbestände wie Beleidigung, Nötigung oder Körperverletzung erfüllt sein. Wichtig ist eine sorgfältige Dokumentation der Vorfälle. Betroffene sollten sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, z.B. durch Beratungsstellen, Gewerkschaften oder Rechtsanwälte.
Was können Unternehmen tun, um Mobbing vorzubeugen?
Um Mobbing vorzubeugen, sind eine positive Unternehmenskultur und ein guter Führungsstil entscheidend. Dazu gehören gegenseitiger Respekt, offene Kommunikation, klare Regeln und Werte sowie Transparenz und Partizipation. Führungskräfte sollten Vorbild sein, Konflikte früh erkennen und konstruktiv lösen. Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter sind sinnvoll.
Wie sollten Arbeitgeber reagieren, wenn ein Mobbingfall bekannt wird?
Wenn ein Mobbingfall bekannt wird, müssen Arbeitgeber schnell und konsequent handeln. Dazu gehört zunächst ein Gespräch mit den Beteiligten, um den Sachverhalt aufzuklären. Gegebenenfalls müssen arbeitsrechtliche Maßnahmen wie Abmahnungen oder Versetzungen erfolgen. Wichtig ist auch die Unterstützung des Opfers, z.B. durch Freistellung oder psychologische Hilfe. Um das Thema im Unternehmen zu enttabuisieren, sind eine klare Haltung und Öffentlichkeitsarbeit nötig.
Wie können Mobbing-Opfer unterstützt werden?
Mobbing-Opfer brauchen Unterstützung, um die Folgen zu bewältigen und wieder leistungsfähig zu werden. Neben professioneller Hilfe wie Therapie oder Coaching sind auch Verständnis und Rückhalt durch Kollegen und Vorgesetzte wichtig. Mögliche Maßnahmen sind eine stufenweise Wiedereingliederung, eine Versetzung in einen anderen Bereich oder eine Auszeit. Ziel ist es, das Selbstwertgefühl und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen.