Mobbing Definition - Was bedeutet Mobbing?

Ursachen & Symptome

Mein Name ist Rico Brunner und ich arbeite seit 1998 als Energiefeld-Therapeut und unterstütze Menschen dabei, emotionale Stärke und Stabilität aufzubauen. In meiner Arbeit begegne ich immer wieder Menschen, die unter den Folgen von Mobbing leiden. Mobbing ist ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft, das nicht nur im Arbeitsumfeld, sondern auch in Schulen, Familien und sogar im Internet auftreten kann.

Mobbing beschreibt eine Form der psychischen Gewalt, die durch wiederholtes und regelmäßiges Schikanieren, Quälen und Verletzen eines einzelnen Menschen durch eine Gruppe oder eine überlegene Person definiert ist. Das Ziel von Mobbing ist die soziale Ausgrenzung und Isolation des Opfers. Die Folgen für die Betroffenen sind oft verheerend und können zu langfristigen psychischen und physischen Beeinträchtigungen führen.

In diesem Artikel möchte ich näher auf die Mobbing Definition eingehen und erklären, was Mobbing ist und welche Formen es annehmen kann. Außerdem werde ich auf die Auswirkungen von Mobbing für die Betroffenen und mögliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen eingehen. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft sensibler für das Thema Mobbing werden und lernen, wie wir Betroffene unterstützen und Mobbing vorbeugen können.

Was ist Mobbing?

Mobbing ist ein komplexes Phänomen, das sich durch wiederholte, systematische und langfristige negative Handlungen auszeichnet. Bei Mobbing besteht ein Machtungleichgewicht zwischen den Tätern und dem Opfer, wobei das Ziel darin besteht, eine Person zu isolieren, zu schwächen oder auszugrenzen. Die Mobbing-Definition beinhaltet verschiedene Aspekte der psychischen Gewalt, die oft schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben kann.

Psychische Gewalt durch wiederholtes Schikanieren

Ein zentraler Aspekt von Mobbing ist die psychische Gewalt, die durch wiederholtes Schikanieren ausgeübt wird. Laut Experten kann das Mobbing-Phänomen verschiedene Formen von Schikanen, Quälereien und Verletzungen eines Einzelnen durch eine Gruppe oder Einzelperson umfassen. Diese Handlungen zielen darauf ab, das Opfer zu demütigen, zu verunsichern und zu verletzen.

Studien zeigen, dass über ein Drittel (35%) der Schülerinnen und Schüler angibt, an Mobbing von Mitschülerinnen und Mitschülern beteiligt gewesen zu sein. Dies verdeutlicht die Verbreitung von Mobbing im schulischen Kontext und die Notwendigkeit, effektive Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.

Ziel: Soziale Ausgrenzung und Isolation des Opfers

Das ultimative Ziel von Mobbing ist oft die soziale Ausgrenzung und Isolation des Opfers. Durch systematische Angriffe und Schikanen versuchen die Täter, das Opfer zu schwächen, zu verunsichern und von sozialen Kontakten abzuschneiden. Fast ein Drittel (32%) der Schülerinnen und Schüler berichtet, selbst Opfer von Mobbing geworden zu sein, was die weitreichenden Auswirkungen auf die Betroffenen verdeutlicht.

Mobbing kann gravierende psychische Folgen für die Opfer haben, wie beispielsweise Angstzustände, Depressionen und ein geringes Selbstwertgefühl. Die andauernde Belastung durch Mobbing kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

"Mobbing ist eine Form von psychischer Gewalt, die das Ziel hat, eine Person systematisch zu schikanieren, zu isolieren und auszugrenzen. Es ist ein ernstzunehmendes Problem, das schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben kann." - Dr. Katharina Müller, Psychologin und Mobbing-Expertin

Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören unter anderem Aufklärung, Sensibilisierung und die Förderung eines respektvollen Umgangs miteinander. Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Schulen, Eltern, Schülern und der Gesellschaft insgesamt kann Mobbing langfristig eingedämmt werden.

Etymologie und Begriffsgeschichte

Der Begriff "Mobbing" hat eine interessante Entwicklung durchlaufen, bis er seine heutige Bedeutung erlangt hat. Die Etymologie des Wortes und die Geschichte seiner Verwendung geben Aufschluss darüber, wie sich das Verständnis von Mobbing im Laufe der Zeit gewandelt hat.

Ursprung des Begriffs "Mobbing"

Der Ausdruck "Mobbing" leitet sich vom englischen Verb "to mob" ab, was so viel wie "anpöbeln" oder "über jemanden herfallen" bedeutet. Ursprünglich wurde der Begriff in der Verhaltensforschung verwendet, um das Verhalten von Tieren zu beschreiben, die sich zusammenschließen, um einen Feind anzugreifen oder zu vertreiben. Der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz prägte den Begriff in den 1960er Jahren, um das Gruppenverhalten von Tieren zu beschreiben.

In den 1970er Jahren übertrug der schwedische Arzt Peter-Paul Heinemann den Begriff auf menschliches Verhalten. Er verwendete "Mobbing", um die Schikane und Ausgrenzung von Kindern durch andere Kinder in der Schule zu beschreiben. Heinemann erkannte, dass dieses Verhalten Ähnlichkeiten mit dem von Lorenz beobachteten Tierverhalten aufwies.

Entwicklung der Bedeutung im Laufe der Zeit

In den 1980er Jahren erweiterte der deutsche Arbeitspsychologe Heinz Leymann die Bedeutung von Mobbing auf den Arbeitsplatz. Er definierte Mobbing am Arbeitsplatz als eine Form von psychischer Gewalt, bei der eine Person von Kollegen oder Vorgesetzten systematisch schikaniert, ausgegrenzt und angegriffen wird. Leymanns Forschungen trugen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für Mobbing zu schärfen und das Phänomen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Leymann bezeichnete Mobbing als "Psychoterror am Arbeitsplatz" und betonte die schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen, wie psychische und körperliche Erkrankungen sowie soziale Isolation.

Seit den 1990er Jahren hat sich das Verständnis von Mobbing weiter entwickelt. Es wurde erkannt, dass Mobbing nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in anderen Kontexten wie Schulen, Universitäten oder sozialen Gruppen auftreten kann. Zudem wurde deutlich, dass Mobbing nicht nur von Personen in Machtpositionen, sondern auch unter Gleichgestellten stattfinden kann.

Heute wird Mobbing als ein komplexes Phänomen verstanden, das verschiedene Formen annehmen und schwerwiegende Auswirkungen auf die Betroffenen haben kann. Die Forschung hat sich intensiv mit den Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen von Mobbing beschäftigt und Strategien zur Prävention und Intervention entwickelt.

Erscheinungsformen von Mobbing

Mobbing kann in verschiedenen Lebensbereichen auftreten und nimmt je nach Kontext unterschiedliche Formen an. Ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder im digitalen Raum - die Auswirkungen auf die Betroffenen sind oftmals verheerend und können langfristige Folgen haben. Um effektiv gegen Mobbing vorzugehen, ist es wichtig, die spezifischen Erscheinungsformen zu kennen und gezielte Maßnahmen zur Mobbing Prävention zu ergreifen.

Mobbing in der Schule

Im schulischen Umfeld spricht man häufig von Bullying, wenn Schüler systematisch von Mitschülern schikaniert und ausgegrenzt werden. Laut einer Umfrage im Rahmen der Pisa-Studie aus dem Jahr 2022 gaben mehr als zwölf Prozent der 15-jährigen Schüler an, regelmäßig in der Schule gemobbt zu werden. Zusätzlich berichteten fast sechs Prozent von Mobbing in Form von physischer Gewalt. Um mobbing in der schule zu bekämpfen, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der alle Beteiligten einbezieht und präventive Maßnahmen in den Vordergrund stellt.

Mobbing am Arbeitsplatz

Auch am Arbeitsplatz ist Mobbing ein weit verbreitetes Problem, das gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Betroffenen haben kann. Dabei kann Mobbing am Arbeitsplatz sowohl von Kollegen auf gleicher Ebene als auch von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern (Bossing) oder seltener von Mitarbeitern gegen Vorgesetzte (Staffing) ausgehen. Um ein respektvolles und wertschätzendes Arbeitsklima zu schaffen, sind Unternehmen gefordert, klare Richtlinien gegen Mobbing zu etablieren und konsequent durchzusetzen.

Cybermobbing

Mit der zunehmenden Digitalisierung hat auch das Phänomen des Cybermobbing an Bedeutung gewonnen. Beim Cybermobbing werden Menschen über digitale Kanäle wie soziale Netzwerke, Chats von Messenger-Diensten, E-Mails und Foren gezielt belästigt und bloßgestellt. Die Anonymität des Internets ermöglicht es den Tätern, rund um die Uhr zu mobben und erschwert gleichzeitig die Verfolgung der Taten. Um cybermobbing effektiv zu bekämpfen, bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Angehörigen, Schulen und Strafverfolgungsbehörden sowie einer Stärkung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen.

Typische Mobbinghandlungen

Mobbing äußert sich durch eine Vielzahl von Handlungen, die darauf abzielen, das Opfer zu schikanieren, zu demütigen und zu isolieren. Der Mobbing-Forscher Heinz Leymann identifizierte 45 typische Mobbinghandlungen, die in fünf Kategorien unterteilt werden können. Dazu gehören Angriffe auf die Kommunikationsmöglichkeiten, die sozialen Beziehungen, das soziale Ansehen, die Qualität der Berufs- und Lebenssituation sowie die Gesundheit des Opfers.

Typische Mobbinghandlungen
Typische Mobbinghandlungen

Verbale Angriffe und Beleidigungen

Verbale Attacken zählen zu den häufigsten Mobbinghandlungen. Das Opfer wird beschimpft, beleidigt und durch wiederholte Sticheleien und fiese Bemerkungen gezielt verletzt. Auch das Verbreiten von Gerüchten, das Lächerlichmachen vor anderen und die Unterstellung falscher Tatsachen dienen dazu, das Ansehen des Betroffenen zu schädigen.

Beispiele für verbale Mobbinghandlungen sind das ständige Kritisieren der Arbeit, persönliche Angriffe auf den Charakter oder das Aussehen, das Nachäffen von Stimme oder Gestik sowie die Androhung von Gewalt.

Soziale Ausgrenzung und Isolation

Ein weiteres Ziel von Mobbing ist es, das Opfer sozial zu isolieren und von der Gemeinschaft auszuschließen. Dabei wird der Betroffene bewusst von Gesprächen, Meetings oder Betriebsfeiern ausgeschlossen, seine Meinung wird ignoriert oder abgewertet. Auch das räumliche Separieren, beispielsweise durch Versetzen in ein abgelegenes Büro, dient der Ausgrenzung. Indem potenzielle Verbündete abgeschreckt und auf Distanz gehalten werden, fühlt sich das Opfer zunehmend einsam und hilflos.

Körperliche Gewalt und Drohungen

In schweren Fällen von Mobbing kommt es auch zu körperlicher Gewalt und Drohungen. Das Opfer wird geschubst, geschlagen oder sexuell belästigt. Durch das Sabotieren von Sicherheitsmaßnahmen wird die Gesundheit des Betroffenen gefährdet. Auch das absichtliche Verstellen von Arbeitsmaterialien, das Durchsuchen persönlicher Sachen und nächtliche Drohanrufe zählen zu den Mobbinghandlungen, die enormen psychischen Druck erzeugen.

Entscheidend ist, dass die Handlungen systematisch und wiederholt über einen längeren Zeitraum erfolgen. Studien zeigen, dass Mobbing im Durchschnitt 16 Monate dauert und massive Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit der Betroffenen hat. Wer Mobbing erkennt und die typischen Handlungsmuster kennt, kann frühzeitig intervenieren und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Mobbing Definition

Mobbing ist ein komplexes Phänomen, das sich durch systematische und wiederholte negative Handlungen gegen eine Person auszeichnet. Obwohl es keine allgemeingültige Mobbing Definition gibt, betonen Experten einige zentrale Aspekte. Dazu gehören die Systematik und Häufigkeit der Angriffe über einen längeren Zeitraum sowie die Absicht, das Opfer zu schädigen und auszugrenzen.

Die negativen Handlungen beim Mobbing können verbal, nonverbal oder physisch sein. Sie gelten als aggressiv, feindselig und unethisch. Aufgrund der ungleichen Machtverhältnisse hat das Opfer oft Schwierigkeiten, sich gegen die Angriffe zu wehren. Mobbing kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben, wie Stress, Angstzustände, Depressionen und sogar posttraumatische Belastungsstörungen.

Auch wenn der Begriff Mobbing nicht explizit im Gesetz erwähnt wird, gibt es in der deutschen Gesetzgebung verschiedene Normen, die Betroffene schützen sollen. Dazu zählen beispielsweise das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Diese Gesetze verpflichten Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter vor Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu schützen und für ein gesundes Arbeitsumfeld zu sorgen.

Mobbing ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes belastet. Eine klare Mobbing Definition und eine konsequente Anwendung der bestehenden Gesetzgebung sind wichtige Schritte, um diesem Phänomen entgegenzuwirken.

Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, dass Betroffene und Zeugen die typischen Verhaltensweisen erkennen und benennen können. Nur so kann frühzeitig interveniert und den negativen Folgen entgegengewirkt werden. Eine präzise Mobbing Definition schafft die Grundlage für Prävention, Intervention und rechtliche Schritte gegen die Täter.

Verlaufsformen und Verbreitung von Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Arbeitnehmer betrifft. Laut aktuellen Studien sind in Deutschland etwa 2,7% der Erwerbstätigen, also über 800.000 Menschen, von Mobbing betroffen. Hochgerechnet auf die Dauer eines Erwerbslebens wird sogar jede 9. Person mindestens einmal gemobbt. Besonders gefährdet sind Beschäftigte in sozialen Berufen und im Verkauf.

Verlaufsformen und Verbreitung von Mobbing am Arbeitsplatz
Verlaufsformen und Verbreitung von Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing kann verschiedene Formen annehmen und von unterschiedlichen Personengruppen ausgehen. Die zwei häufigsten Verlaufsformen sind Mobbing durch Vorgesetzte (Bossing) und Mobbing durch Kollegen auf gleicher Hierarchieebene (horizontales Mobbing).

Mobbing durch Vorgesetzte (Bossing)

In Deutschland sind in über der Hälfte der Fälle die direkten Vorgesetzten die Mobber. Einige Experten schätzen die Bossing-Quote sogar auf bis zu 70%. Gerade für jüngere Arbeitnehmer stellt dies eine besondere Gefahr dar, da sie oft in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihren Vorgesetzten stehen und sich schwerer wehren können.

Mobbing durch Kollegen (horizontales Mobbing)

Mobbing durch Kollegen auf gleicher Hierarchieebene, sogenanntes horizontales Mobbing, macht etwa 20-25% der Fälle aus. Dabei kann das Mobbing von einzelnen Kollegen oder einer Gruppe von Kollegen ausgehen. Seltener sind Fälle, in denen Mitarbeiter ihre Vorgesetzten mobben (ca. 2%).

Interessanterweise treten Männer häufiger als Mobbing-Täter auf, während Frauen öfter zu den Opfern zählen. Dies könnte mit dem höheren Erwerbstätigkeitsanteil von Männern und deren häufigeren Vorgesetztenposition zusammenhängen. Allerdings zeigen Studien auch, dass in der Mehrzahl der Fälle sowohl Männer als auch Frauen zu den Tätern gehören.

Die Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz sind vielfältig und oft nicht leicht zu identifizieren. Neben persönlichen Motiven der Täter können auch Faktoren wie Konkurrenzdenken, Neid, Unsicherheit oder ein schlechtes Arbeitsklima eine Rolle spielen. Um Mobbing vorzubeugen, ist es wichtig, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die von Respekt, Wertschätzung und einem offenen Umgang miteinander geprägt ist.

Abgrenzung von Mobbing und Konflikten

Nicht jede Auseinandersetzung oder Meinungsverschiedenheit am Arbeitsplatz fällt unter die Mobbing Definition. Konflikte sind ein normaler Bestandteil des Zusammenarbeitens, bei denen unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse oder Ansichten aufeinandertreffen. Sie können sowohl innerhalb einer Person (intrapersonell) als auch zwischen mehreren Personen (interpersonell) entstehen. Wenn Konflikte konstruktiv angegangen werden, können sie sogar eine Chance für positive Veränderungen und Weiterentwicklung bieten.

Im Gegensatz dazu zeichnet sich Mobbing durch systematische, wiederholte und langandauernde Angriffe aus, die darauf abzielen, eine Person sozial auszugrenzen oder zu schädigen. Mobbing ist eine Form von psychischer Gewalt, die häufig in einem Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zwischen Täter und Opfer begründet liegt. Die Ursachen von Mobbing sind vielfältig und können sowohl in der Persönlichkeit des Täters als auch in ungünstigen Arbeitsbedingungen liegen.

Merkmale eines Mobbingkonflikts

Um Mobbing von anderen Konflikten abzugrenzen, sind folgende Merkmale charakteristisch:

  1. Die Angriffe richten sich gezielt gegen eine unterlegene Person (das Mobbingopfer).
  2. Die Schikanen finden regelmäßig und über einen längeren Zeitraum statt (mindestens einmal pro Woche über mindestens sechs Monate).
  3. Die Handlungen haben das Ziel, das Opfer zu erniedrigen, zu isolieren oder zu vertreiben.
  4. Die Angriffe schädigen massiv die Psyche und das Selbstwertgefühl des Betroffenen.

Einzelne Feindseligkeiten, Konflikte zwischen Gruppen oder harte, aber zeitlich begrenzte Auseinandersetzungen fallen dagegen nicht unter Mobbing. Entscheidend sind die Systematik, Häufigkeit und Dauer der Angriffe sowie die Folgen für das Opfer. Gerade weil Mobbing oft subtil abläuft, ist es wichtig, die Anzeichen zu kennen und frühzeitig zu intervenieren, um Schlimmeres zu verhindern.

Folgen von Mobbing für die Betroffenen

Mobbing hat weitreichende Konsequenzen für die Opfer und hinterlässt tiefe Spuren in der Psyche und Gesundheit der Betroffenen. Die ständigen Angriffe, Demütigungen und Ausgrenzungen führen zu einem massiven Leidensdruck und beeinträchtigen die Lebensqualität der Gemobbten erheblich.

Psychische und physische Auswirkungen

Die Folgen von Mobbing sind vielfältig und können sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit der Betroffenen stark beeinträchtigen. Empirische Untersuchungen zeigen, dass Mobbing-Opfer häufig unter Stresssymptomen, Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen leiden. Auch körperliche Beschwerden wie Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kopfschmerzen treten vermehrt auf.

In schweren Fällen kann Mobbing sogar zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Suizidgedanken führen. Etwa 90% der Mobbing-Opfer entwickeln körperliche oder seelische Probleme als direkte Folge des Mobbings. Die Auswirkungen können so gravierend sein, dass sie zu längeren Arbeitsunfähigkeitszeiten oder gar zur Erwerbsunfähigkeit führen.

Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls

Neben den gesundheitlichen Folgen leidet auch das Selbstwertgefühl der Mobbing-Opfer massiv. Die ständigen verbalen Attacken, Beleidigungen und Ausgrenzungen zerstören das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und führen zu einem Gefühl der Wertlosigkeit. Betroffene ziehen sich oft zurück, isolieren sich sozial und verlieren den Glauben an sich selbst.

Die Situationen bei Mobbingopfern können chronifiziert werden, wenn sie nicht angemessen bearbeitet werden.

Um die schwerwiegenden Folgen von Mobbing zu bewältigen, benötigen Betroffene professionelle Unterstützung. Psychotherapie und spezielle Mobbingberatungen können helfen, das Erlebte aufzuarbeiten, das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen und Strategien im Umgang mit Mobbing zu entwickeln. Nur so können die tiefgreifenden Auswirkungen von Mobbing langfristig überwunden werden.

Prävention und Intervention bei Mobbing

Um Mobbing effektiv zu bekämpfen und vorzubeugen, ist es wichtig, dass sowohl Unternehmen als auch Betroffene aktiv werden. Eine Schlüsselrolle spielen dabei klare Regeln für einen respektvollen Umgang miteinander und eine konsequente Haltung gegen jegliche Form von Angriffen und Schikanen.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Mobbing

Präventionsmaßnahmen sollten auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Zunächst gilt es, durch Schulungen und Sensibilisierungskampagnen ein Bewusstsein für das Thema Mobbing zu schaffen. Führungskräfte und Mitarbeiter sollten lernen, Anzeichen von Mobbing frühzeitig zu erkennen und zu reagieren. Zudem sind verbindliche Verhaltensrichtlinien und eine gelebte Unternehmenskultur, die auf gegenseitigem Respekt basiert, unerlässlich.

Auch in Schulen spielt Mobbing-Prävention eine wichtige Rolle. Das Basiscurriculum "Prävention und Intervention bei Mobbing" (PRIMO), entwickelt von Dr. Sebastian Wachs, Prof. Wilfried Schubarth und Prof. Günter Dörr, setzt genau hier an. In drei Modulen werden Lehrkräften und Pädagogen Kompetenzen vermittelt, um Mobbing zu erkennen, professionell zu handeln und vorzubeugen.

Handlungsmöglichkeiten für Betroffene und Unternehmen

Betroffene sollten Mobbinghandlungen genau dokumentieren und sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das können Kollegen, Vorgesetzte, der Betriebsrat oder auch externe Beratungsstellen sein. Je nach Schwere des Falls kommen auch rechtliche Schritte in Betracht, wie in Tabelle 10 aufgeführt.

Unternehmen müssen gemeldete Mobbingfälle ernst nehmen und sorgfältig aufklären. Bestätigen sich die Vorwürfe, sind Sanktionen gegen die Täter unumgänglich. Gleichzeitig brauchen Opfer Unterstützung, etwa durch Wiedereingliederungsmaßnahmen, um eine Rückkehr an den Arbeitsplatz zu erleichtern.

Nur wenn alle Beteiligten - Unternehmen, Führungskräfte, Mitarbeiter - an einem Strang ziehen und entschlossen gegen Mobbing vorgehen, lässt sich eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung etablieren.

Fazit

Mobbing ist ein komplexes und weitverbreitetes Problem in der Arbeitswelt, das enormes Leid für die Betroffenen bedeutet. Eine klare Mobbing Definition ist essenziell, um das Phänomen von anderen Konflikten abzugrenzen und gezielt dagegen vorzugehen. Mobbing kann jeden treffen, unabhängig von Position oder persönlichen Merkmalen, und umfasst Verhaltensweisen wie verbale Angriffe, soziale Ausgrenzung, übermäßige Kritik und sogar Gewalt. Die Folgen reichen von psychischen und physischen Beschwerden bis hin zur vollständigen Arbeitsunfähigkeit.

Um Mobbing effektiv zu bekämpfen, sind sowohl Prävention als auch Intervention erforderlich. Eine respektvolle Unternehmenskultur, klare Verhaltensregeln und Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeitende sind wichtige Bausteine der Mobbing Prävention. Kommt es dennoch zu Mobbingfällen, müssen Unternehmen konsequent einschreiten, Opfer unterstützen und Täter sanktionieren. Betroffene sollten Vorfälle dokumentieren und sich Unterstützung suchen, sei es im Unternehmen oder durch externe Beratungsstellen.

Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine ernstzunehmende Form von Gewalt am Arbeitsplatz. Es verstößt gegen fundamentale Arbeitsrechte und verursacht hohe Kosten für Unternehmen und Gesellschaft. Nur wenn das Thema enttabuisiert wird und alle Verantwortung übernehmen - Arbeitgeber, Führungskräfte, Kollegen und Betroffene selbst - kann Mobbing langfristig eingedämmt werden. Dazu braucht es eine Kultur des Hinschauens und Handelns, in der Mobbing keinen Platz hat.

FAQ

Was ist Mobbing?

Mobbing ist eine Form der psychischen Gewalt, die durch wiederholtes und regelmäßiges Schikanieren, Quälen und Verletzen eines einzelnen Menschen durch eine Gruppe oder eine überlegene Person definiert ist. Ziel ist die soziale Ausgrenzung und Isolation des Opfers.

Wo tritt Mobbing auf?

Mobbing kann in verschiedenen Bereichen wie Familie, Schule, Arbeitsplatz, Verein oder im Internet (Cybermobbing) auftreten. Am Arbeitsplatz gibt es Mobbing zwischen Kollegen auf gleicher Ebene, von Vorgesetzten gegenüber Mitarbeitern (Bossing) oder seltener von Mitarbeitern gegen Vorgesetzte (Staffing).

Was sind typische Mobbinghandlungen?

Zu den typischen Mobbinghandlungen zählen Beschimpfungen, Beleidigungen, wiederholte Sticheleien, fiese Wortmeldungen oder das Ausgrenzen des Opfers. Auch das Vorenthalten wichtiger Informationen, ungerechtfertigte Kritik, Zuweisung sinnloser Aufgaben und andere Formen von Machtmissbrauch sind Mobbing. In schweren Fällen kommt es zu Gewaltandrohungen oder tätlichen Angriffen.

Was kennzeichnet Mobbing?

Mobbing ist durch wiederholte, systematische Verhaltens- und Handlungsmuster über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet. Ziel ist es, eine unterlegene Person zu schädigen und auszugrenzen. Die negativen Handlungen können verbal, nonverbal oder physisch sein und gelten als aggressiv, feindselig und unethisch.

Wie weit ist Mobbing am Arbeitsplatz verbreitet?

In Deutschland geben laut Studien 6-7% der Erwerbstätigen an, am Arbeitsplatz gemobbt zu werden. Etwa 40-50% der Fälle gehen von Vorgesetzten aus (Bossing). Kollegen mobben in 20-25% der Fälle auf gleicher Hierarchieebene (horizontales Mobbing). Seltener sind Fälle, in denen Mitarbeiter Vorgesetzte mobben (ca. 2%).

Was sind die Folgen von Mobbing für Betroffene?

Mobbing hat enorme Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Opfer. Betroffene leiden unter Schlafstörungen, Depressionen, Angstzuständen, Kopf- und Magenschmerzen bis hin zu Suizidgedanken. Viele entwickeln posttraumatische Belastungsstörungen. Das ständige Angreifen, Bloßstellen und Ausgrenzen zerstört das Selbstwertgefühl.

Wie kann man Mobbing vorbeugen und bekämpfen?

Um Mobbing vorzubeugen, sind klare Regeln für einen respektvollen Umgang und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Angriffen wichtig. Betroffene sollten Mobbinghandlungen genau dokumentieren und sich Unterstützung holen. Unternehmen müssen Mobbingfälle ernst nehmen, sorgfältig aufklären und Sanktionen verhängen. Auch Wiedereingliederungsmaßnahmen für Opfer sind sinnvoll.

Rico Brunner, 1971 in Chur, Schweiz, geboren.
Betreibt seit 1998 seine eigene Praxis in St.Gallen.
Das Ziel von Rico Brunner ist, Menschen in die eigene Kraft, Stärke und Potential zu begleiten. Er ist überzeugt, dass die Entwicklungsmöglichkeiten unendlich sind und das ist die Basis für lebenslanges Lernen und Entwickeln. Sein Ansatz: An Ursachen zu arbeiten und nicht von Symptomen ablenken zu lassen. Diese Erkenntnis hat sich in über 40’000 Sitzungen bestätigt.
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