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Langfristige Mobbing Folgen und Umgangswege

Ursachen & Symptome / Mobbing
aus der Praxis
29.09.2024
13 min zu lesen

Hallo, mein Name ist Rico Brunner und ich bin seit 1998 als Energiefeldtherapeut tätig. In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen dabei, emotionale Stärke und Stabilität aufzubauen. Leider ist Mobbing am Arbeitsplatz ein weit verbreitetes Problem, das oft unterschätzt wird und schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit der Betroffenen haben kann.

Mobbing kann zu einer enormen psychischen Belastung führen und langfristige Folgen für die Betroffenen haben. Viele Mobbing-Opfer leiden unter Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Auch körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme und chronische Erschöpfung können auftreten. Im sozialen Umfeld kommt es oft zu Rückzug, Isolation und Beziehungsproblemen.

Um die negativen Auswirkungen von Mobbing am Arbeitsplatz zu bewältigen, ist es wichtig, Strategien zu entwickeln und sich Unterstützung zu suchen. In meinem Podcast gebe ich Tipps und Techniken, um emotionale Blockaden zu lösen, Grenzen zu setzen und die eigenen Gefühle besser zu verstehen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, die psychische Gesundheit zu stärken und langfristige Folgen von Arbeitsplatzkonflikten zu überwinden.

Mobbing am Arbeitsplatz - ein unterschätztes Problem

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstzunehmendes Problem, das oft unterschätzt wird. Es bezeichnet systematische Angriffe, Schikanen und Ausgrenzung durch Kollegen oder Vorgesetzte über einen längeren Zeitraum. Viele Betroffene scheuen sich, darüber zu sprechen, aus Angst vor Konsequenzen. Doch Mobbing kann jeden treffen, unabhängig von Position oder Branche. Es ist ein Machtmissbrauch, der die Würde und Persönlichkeit des Opfers verletzt und zu erheblichem Stress am Arbeitsplatz führt.

Laut einer Studie waren 2024 circa 12% der Arbeitnehmer in Deutschland von Mobbing betroffen. Doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Mobbing kann gravierende Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Betroffenen haben, wie Depressionen, Angstzustände oder sogar posttraumatische Belastungsstörungen. Auch das Unternehmen leidet unter den Auswirkungen wie höheren Fehlzeiten, geringerer Produktivität und Fluktuation.

Definition von Mobbing

Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet wiederholte, systematische und gezielte Belästigungen, Schikanen oder Diskriminierungen gegenüber einem oder mehreren Mitarbeitern. Die Definition umfasst verschiedene Formen der Belästigung wie verbale Angriffe, Ausgrenzung, Verbreitung von Gerüchten, Herabwürdigungen, Drohungen, sabotierendes Verhalten oder die Zuweisung sinnloser oder übermäßiger Aufgaben. Mobbing zeichnet sich durch eine kontinuierliche und systematische Natur aus, bei der das Opfer über einen längeren Zeitraum hinweg einer negativen Behandlung ausgesetzt ist.

Häufigkeit von Mobbing in Deutschland

Studien zeigen, dass Mobbing am Arbeitsplatz in Deutschland weit verbreitet ist. Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesarbeitsministeriums aus dem Jahr 2022 haben 12,3% der Beschäftigten in den letzten drei Jahren Mobbing erlebt. Besonders betroffen sind Frauen, Teilzeitkräfte und Beschäftigte in sozialen Berufen. Doch Mobbing kommt in allen Branchen und Hierarchieebenen vor. Es ist ein ernstzunehmendes psychosoziales Risiko, das die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter gefährdet.

Arbeitgeber sind gefordert, präventiv tätig zu werden und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Mobbing zu verfolgen. Dazu gehören klare Richtlinien, Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter sowie ein offenes Ohr für Betroffene. Nur wenn das Thema enttabuisiert wird und Betroffene Unterstützung erfahren, kann Mobbing am Arbeitsplatz wirksam bekämpft werden. Dabei geht es auch um den Schutz der Arbeitnehmerrechte und die Schaffung eines wertschätzenden Betriebsklimas.

Die psychischen Folgen von Mobbing

Mobbing hat weitreichende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Die ständige Belastung durch Herabwürdigung, Ausgrenzung und Schikane führt zu einer enormen psychischen Belastung, die oft langfristige Folgen nach sich zieht. Studien zeigen, dass Mobbing-Opfer ein erhöhtes Risiko für verschiedene psychische Erkrankungen haben.

Angstzustände und Panikattacken

Die ständige Anspannung und der enorme Stress durch Mobbing können bei den Betroffenen zu Angstzuständen und Panikattacken führen. Etwa 20% der Kinder, die Mobbing-Erfahrungen gemacht haben, leiden unter Panikattacken mit Symptomen wie Übelkeit, Atemnot, Schwitzen und Herzklopfen. Die Angst vor weiteren Mobbingvorfällen kann zu einer generalisierten Angststörung führen, die den Alltag massiv beeinträchtigt.

Depressionen und Antriebslosigkeit

Viele Mobbing-Opfer entwickeln Depressionen als Folge der ständigen Herabwürdigung und Ausgrenzung. Sie fühlen sich wertlos, hoffnungslos und verlieren jeglichen Antrieb. Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche im Alter von 13-16 Jahren, die Mobbingerfahrungen in der Schule gemacht haben, später häufiger an Depressionen und einem mangelnden Selbstwertgefühl leiden. Die Betroffenen ziehen sich oft zurück, isolieren sich von ihrem sozialen Umfeld und haben Schwierigkeiten, neue Beziehungen aufzubauen.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

In schweren Fällen von Mobbing kann es zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen. Die Betroffenen erleben die Mobbingsituation immer wieder in Flashbacks oder Albträumen. Sie leiden unter Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und einem erhöhten Erregungsniveau. Ohne professionelle Hilfe fällt es den Mobbing-Opfern schwer, diese traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten und die psychischen Wunden zu heilen.

Die psychischen Folgen von Mobbing sind gravierend und dürfen nicht unterschätzt werden. Betroffene brauchen ein stabiles soziales Umfeld und oft auch therapeutische Unterstützung, um die Mobbing-Erfahrungen aufzuarbeiten und langfristige psychische Schäden zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, Mobbing frühzeitig zu erkennen und konsequent dagegen vorzugehen.

Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit

Mobbing am Arbeitsplatz kann nicht nur die Psyche belasten, sondern auch gravierende Folgen für die körperliche Gesundheit haben. Der anhaltende Stress durch Mobbing führt bei vielen Betroffenen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Etwa 90 Prozent aller Mobbing-Opfer leiden unter direkten körperlichen Beschwerden, die durch den Stress am Arbeitsplatz ausgelöst werden.

Schlafstörungen und chronische Erschöpfung

Eine häufige Folge von Mobbing sind Ein- und Durchschlafstörungen. Die ständige Anspannung und Angst vor den Attacken der Mobber lassen viele Betroffene nachts nicht zur Ruhe kommen. Selbst wenn sie Schlaf finden, fühlen sie sich am nächsten Morgen oft erschöpft und ausgelaugt. Die chronische Müdigkeit führt bei einigen Mobbing-Opfern sogar zu vermehrten Nickerchen am Nachmittag. Auf Dauer leidet die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit massiv unter dem Schlafmangel.

Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen

Der Stress am Arbeitsplatz durch Mobbing schlägt sich auch auf den Magen-Darm-Trakt nieder. Viele Betroffene klagen über Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Der Körper befindet sich in einem ständigen Alarmzustand, was die Verdauung beeinträchtigt. Auch chronische Kopfschmerzen und Migräne treten bei Mobbing-Opfern gehäuft auf. Das geschwächte Immunsystem macht Betroffene zudem anfälliger für Krankheiten. Fehltage häufen sich, was den Stress am Arbeitsplatz oft noch verschlimmert.

Mobbing hinterlässt nicht nur seelische Wunden, sondern greift auch die körperliche Gesundheit an. Ein Ausstieg aus der toxischen Situation ist unerlässlich, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Studien zeigen, dass bei anhaltendem Mobbing ernsthafte gesundheitliche Folgen drohen. Um sich vor den gravierenden Auswirkungen zu schützen, müssen Betroffene aktiv werden und sich aus der belastenden Situation befreien. Nur so können sie langfristig ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten.

Mobbing folgen im sozialen Umfeld

Die Auswirkungen von Mobbing beschränken sich nicht nur auf die Arbeitswelt, sondern erstrecken sich oft auch auf das private Umfeld der Betroffenen. Die ständige Belastung und der psychische Druck führen häufig dazu, dass sich Mobbing-Opfer immer mehr zurückziehen und soziale Kontakte meiden. Dieser Rückzug verstärkt wiederum die Einsamkeit und Isolation, was die Mobbing Folgen noch weiter verschlimmert.

Studien zeigen, dass Mobbing-Opfer oft lebenslang unter den Folgen leiden. Selbst nach 40 Jahren können sich viele noch an die Schikanierungen erinnern. Besonders Kinder und Jugendliche, die im Alter zwischen 13 und 16 Jahren gemobbt wurden, haben im Alter von 23 Jahren häufiger mit Depressionen und mangelndem Selbstwertgefühl zu kämpfen.

Rückzug und Isolation

Die konstante Belastung durch Mobbing führt oft dazu, dass Betroffene sich immer mehr zurückziehen. Sie vermeiden soziale Kontakte aus Scham und Angst, was die Isolation weiter verstärkt. Dieser Rückzug kann zu Einsamkeit und Traurigkeit im Erwachsenenalter führen, wie die Forschungsergebnisse von Dan Olweus zeigen.

Beziehungsprobleme und familiäre Konflikte

Auch engste Beziehungen leiden unter den Mobbing Folgen. Betroffene sind nach Feierabend oft gereizt, unkonzentriert und emotional erschöpft. Es fällt ihnen schwer, für Partner und Kinder da zu sein. Langfristig führt dies zu Konflikten und Spannungen in der Familie. Eine Verlaufsstudie unter der Leitung von William Copeland zeigt, dass fast ein Viertel der befragten Jugendlichen, die zwischen 9 und 16 Jahren Opfer von Mobbing wurden, auch im späteren Leben unter psychischen Problemen und sozialem Rückzug leiden.

Um die Mobbing Folgen im sozialen Umfeld zu minimieren, ist es wichtig, offen über die Probleme zu sprechen und sich Unterstützung zu suchen. Verständnis und Rückhalt von Familie und Freunden können entscheidend dazu beitragen, die Belastungen besser zu bewältigen und langfristige Schäden zu vermeiden.

Langfristige Auswirkungen auf die Karriere

Mobbing am Arbeitsplatz kann dramatische Folgen für die berufliche Laufbahn der Betroffenen haben. Viele Opfer fallen aufgrund der psychischen und körperlichen Belastungen lange krankheitsbedingt aus und verlieren dadurch wichtige Kontakte und den Anschluss im Job. Der ständige Stress und die Anspannung lassen die Arbeitsleistung sinken, wodurch häufiger Fehler passieren und die Qualität der Arbeit leidet.

In manchen Fällen werden Mobbing-Opfer aktiv bei Beförderungen und interessanten Projekten übergangen oder sogar degradiert. Ungerechte Beurteilungen und negative Gerüchte versperren weitere Karrierechancen und erschweren einen beruflichen Aufstieg. Für einige Betroffene wird der soziale und emotionale Druck so groß, dass sie letztendlich selbst kündigen, um der belastenden Situation zu entkommen.

Die finanziellen Einbußen durch Arbeitsausfall, Karrierestillstand oder Kündigung erschweren einen beruflichen Neuanfang zusätzlich. Mobbing-Opfer haben oft mit Selbstzweifeln, Angst und einem angeschlagenen Selbstwertgefühl zu kämpfen, was die Jobsuche und den Einstieg in ein neues Arbeitsverhältnis zu einer großen Herausforderung macht.

Eine Studie der Duke University zeigt, dass Mobbing in der Kindheit langfristige Auswirkungen auf Opfer und Täter hat. Kinder, die andere mobben, tendieren im späteren Leben eher zu Gangmitgliedschaft, Waffenbesitz und Schulabbruch.

Um die langfristigen Karrierefolgen von Mobbing am Arbeitsplatz abzumildern, ist es wichtig, sich frühzeitig rechtlichen Beistand zu holen. Arbeitsrechtliche Schritte können helfen, Ansprüche wie eine Abfindung oder Entschädigungszahlungen durchzusetzen und die finanziellen Auswirkungen zu begrenzen. Gleichzeitig ist eine psychologische Unterstützung oft unerlässlich, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Strategien zur Bewältigung von Mobbing

Für Mobbing-Opfer ist es enorm wichtig, aktiv zu werden und sich effektive Strategien zurechtzulegen. Nur so können sie die belastende Situation bewältigen und langfristige Folgen minimieren. Allerdings fällt es vielen Betroffenen schwer, den ersten Schritt zu gehen und sich Hilfe zu suchen. Doch genau das ist entscheidend, um das Mobbing zu stoppen und das eigene Wohlbefinden zu schützen.

Strategien zur Bewältigung von Mobbing
Strategien zur Bewältigung von Mobbing

Dokumentation der Vorfälle

Ein wesentlicher Aspekt bei der Bewältigung von Mobbing ist die sorgfältige Dokumentation aller Vorfälle. Mobbing-Opfer sollten detailliert festhalten, wann und wo die Übergriffe stattgefunden haben, wer daran beteiligt war und welche Worte oder Handlungen gefallen sind. Auch Zeugen und mögliche Beweismittel wie E-Mails oder Chatnachrichten sind wichtig. Eine solche Dokumentation erleichtert es später, Ansprüche geltend zu machen und die Vorfälle nachzuweisen.

Aktive Kommunikation und Grenzen setzen

Oft hilft auch das direkte Gespräch, um Mobbing zu stoppen. Betroffene sollten klar kommunizieren, dass sie die Übergriffe nicht tolerieren und Grenzen setzen. Dazu gehört, den Mobber direkt anzusprechen, die Vorfälle zu benennen und im Notfall den Vorgesetzten einzuschalten. Konflikte und Ursachen offen zur Sprache zu bringen, führt in vielen Fällen bereits zum Ende der Mobbingattacken. Allerdings erfordert dies Mut, denn Mobber werden oft als unsichere Menschen beschrieben, die aggressiv auf Kritik reagieren können.

Unterstützung durch Vertrauenspersonen und Fachleute

Mobbing-Opfer sollten sich nicht scheuen, sich Unterstützung zu suchen. Eine Vertrauensperson im Betrieb, wie etwa ein Kollege oder der Betriebsrat, kann als Ansprechpartner und Vermittler dienen. Auch externe Hilfen wie Freunde, Seelsorger oder Selbsthilfegruppen sind wichtige Unterstützungsleistungen. Sie können zuhören, Rat geben und dabei helfen, die eigene Situation zu reflektieren. Führen interne Bemühungen nicht weiter, ist professionelle Hilfe sinnvoll. Therapeuten und Coaches unterstützen Mobbing-Opfer dabei, ihre eigenen Ressourcen zu stärken und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Anwälte für Arbeitsrecht geben zudem einen Überblick über mögliche juristische Schritte.

Letztendlich gibt es nicht die eine Lösung gegen Mobbing. Betroffene müssen individuell entscheiden, welche Strategien für sie geeignet sind. Doch egal, welchen Weg man wählt: Aktiv zu werden und sich Unterstützung zu suchen, ist der Schlüssel, um Mobbing langfristig zu überwinden und die eigene Gesundheit zu schützen.

Rechtliche Schritte gegen Mobbing

Betroffene von Mobbing am Arbeitsplatz sollten sich ihrer Rechte bewusst sein und diese konsequent einfordern. Das Arbeitsrecht bietet verschiedene Möglichkeiten, um gegen Mobbing vorzugehen und die eigenen Arbeitnehmerrechte zu schützen.

Möglichkeiten des Arbeitsrechts

Das Landesarbeitsgericht (LAG) Thüringen stellte in einem Urteil vom 10.04.2001 fest, dass Mobbing zwar kein eigenständiger juristischer Tatbestand ist, sich jedoch nach den Voraussetzungen einer Rechtsvorschrift richtet. Arbeitnehmer haben ein Recht auf Schutz ihrer Gesundheit und Persönlichkeit am Arbeitsplatz. Bei Mobbing ist der Arbeitgeber verpflichtet zu handeln, indem er Täter abmahnt, versetzt oder im Extremfall kündigt. Oft werden hier Fürsorgepflichten verletzt.

Mobbingopfer haben je nach Intensität und Akteuren des Mobbings unterschiedliche Rechte, darunter das Recht auf Unterlassung, Schadensersatz und Wiedergutmachung bei körperlichen Angriffen oder sexueller Belästigung. Auch Entschädigungsansprüche gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) können bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen geltend gemacht werden.

Beweissicherung und Beratung durch Anwälte

Um erfolgreich gegen Mobbing vorzugehen, ist eine gute Beweislage essentiell. Betroffene sollten Vorfälle detailliert dokumentieren und Zeugen benennen können. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) betonte in einem Urteil vom 16.05.2007 (8 AZR 709/06), dass sich Mobbingopfer vor Gericht auch auf länger zurückliegende Vorgänge berufen können, wenn diese Teil des Mobbing-Geschehens sind.

Die Beweislast liegt grundsätzlich bei den Betroffenen, was oft Schwierigkeiten mit sich bringt. Daher ist eine anwaltliche Beratung durch einen im Arbeitsrecht versierten Anwalt empfehlenswert. Dieser kann die Erfolgsaussichten bewerten, Verhandlungen führen oder Klagen einreichen. Viele Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern hier Unterstützung an.

Gemäß § 448 Zivilprozessordnung kann das Gericht auf Antrag einer Partei oder auch ohne Antrag die Vernehmung einer Partei über den Sachverhalt anordnen, um die Wahrheit oder Unwahrheit einer Tatfrage zu klären.

Ein Urteil des LAG Thüringen vom 10.04.2001 bekräftigte zudem, dass eine Person, die Mobbing ausgesetzt ist und alleine dasteht, durch Zeugen oder gerichtliche Vernehmung Unterstützung erhalten sollte. Der Abschluss eines Aufhebungsvertrags mit Abfindung kann eine vorteilhafte Alternative zu einem Klageverfahren gegen den Arbeitgeber darstellen.

Prävention von Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch das gesamte Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen kann. Um diese psychosozialen Risiken zu minimieren und ein positives Arbeitsklima zu schaffen, ist Prävention der Schlüssel. Etwa 15 Prozent der Beschäftigten geben an, im Laufe ihres Arbeitslebens bereits von Mobbing betroffen gewesen zu sein. Daher ist es unerlässlich, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen.

Prävention von Mobbing am Arbeitsplatz
Prävention von Mobbing am Arbeitsplatz

Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter

Eine entscheidende Rolle in der Mobbingprävention spielen die Führungskräfte. Durch gezielte Schulungen müssen sie für die Thematik sensibilisiert werden und lernen, Anzeichen frühzeitig zu erkennen und konsequent einzugreifen. Eine wertschätzende und respektvolle Vorbildfunktion der Führungskräfte beeinflusst das Betriebsklima positiv und kann helfen, Mobbing am Arbeitsplatz zu verhindern. Aber auch die Mitarbeiter selbst sollten durch spezielle Schulungen in ihrer Konflikt- und Teamfähigkeit gestärkt werden.

Klare Richtlinien und Konsequenzen bei Verstößen

Ein weiterer wichtiger Baustein der Mobbingprävention sind klare Richtlinien und Verhaltensregeln. Ein Verhaltenskodex mit eindeutigen Regeln für den Umgang miteinander und klar definierten Konsequenzen bei Verstößen schafft Sicherheit und zeigt, dass Mobbing am Arbeitsplatz nicht toleriert wird. Notfallpläne sollten festlegen, an wen sich Betroffene im Ernstfall wenden können. Auch anonyme Meldesysteme haben sich in der Praxis bewährt. Je offener das Thema im Unternehmen kommuniziert wird, desto eher trauen sich Mobbing-Opfer, Hilfe in Anspruch zu nehmen und die psychosozialen Risiken zu minimieren.

Mobbing am Arbeitsplatz erfordert Prävention, um schon im Vorfeld entsprechend gegenzusteuern.

Neben den genannten Maßnahmen können auch flache Hierarchien, Partizipation und Mitspracherecht der Mitarbeiter sowie die Ausbildung von streitschlichtenden Konfliktlotsen die Mobbingprävention unterstützen. Ein gutes Konfliktmanagement bildet die Grundlage, um Mobbing langfristig zu verhindern und ein positives Arbeitsklima zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter wohlfühlen und ihre beste Leistung erbringen können.

Unterstützungsangebote für Mobbing-Opfer

Mobbing ist eine traumatische Gewalterfahrung mit seelischen und körperlichen Folgeerscheinungen und Krankheiten. Für viele Betroffene ist es schwierig, allein einen Ausweg aus dieser belastenden Situation zu finden. Glücklicherweise gibt es verschiedene Unterstützungsangebote, die Mobbing-Opfern helfen können, ihre psychische Gesundheit wiederzuerlangen und neuen Lebensmut zu schöpfen.

Psychotherapeutische Behandlung

Eine professionelle psychotherapeutische Behandlung ist oft unerlässlich, um die Folgen von Mobbing zu bewältigen. Speziell ausgebildete Therapeuten, insbesondere Trauma-Experten, unterstützen Betroffene dabei, das Erlebte zu verarbeiten, Ängste abzubauen und neues Selbstvertrauen zu gewinnen. Eine Therapie kann dazu beitragen, Depressionen, Schlafstörungen und andere psychische Probleme zu lindern und die psychische Gesundheit langfristig zu stärken.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen

Ergänzend zur Therapie hat sich der Austausch in Selbsthilfegruppen als sehr wertvoll erwiesen. Hier treffen Mobbing-Opfer auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, fühlen sich verstanden und ermutigt. Der Austausch von Bewältigungsstrategien und die gegenseitige Unterstützung können eine große Entlastung sein.

Auch Beratungsstellen von Gewerkschaften, Krankenkassen und sozialen Trägern bieten wichtige Anlaufstellen für Betroffene. Die dortigen Experten hören zu, geben Ratschläge und vermitteln im Ernstfall an Therapeuten oder Anwälte. Oft ist schon das Gefühl, mit dem Problem nicht allein zu sein, eine große Erleichterung.

Bei Mobbing-Opfern ist das Risiko, psychische Krankheiten zu entwickeln oder unter Depressionen zu leiden, allgegenwärtig. Umso wichtiger ist es, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich nicht zu scheuen, über das Erlebte zu sprechen.

Mit der richtigen Unterstützung ist es möglich, die traumatischen Mobbingerfahrungen zu überwinden und die eigene psychische Gesundheit langfristig zu stärken. Betroffene sollten nicht zögern, sich an Therapeuten, Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen zu wenden und aktiv nach Wegen zu suchen, um die belastende Situation zu bewältigen und neue Lebensperspektiven zu entwickeln.

Die Rolle des Arbeitgebers bei Mobbing

Arbeitgeber tragen eine große Verantwortung, wenn es um den Umgang mit Mobbing und Arbeitsplatzkonflikten geht. Laut Gesetz sind sie verpflichtet, die Persönlichkeitsrechte und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen sowie Gefährdungen vorzubeugen. Dennoch wird Mobbing oft bagatellisiert oder ignoriert, wodurch sich Führungskräfte mitschuldig machen und ein Klima der Angst und Unsicherheit schaffen.

Stattdessen müssen Arbeitgeber Betroffenen Gehör und Vertrauen schenken, Vorfälle ernst nehmen und fair aufklären. Ein systematisches Konflikt- und Beschwerdemanagement ist unerlässlich, um Mobbing einzudämmen und Arbeitsplatzkonflikte zu lösen. Weiterhin sollten regelmäßige Schulungen, Coachings und eine Kultur des respektvollen Miteinanders gefördert werden, um präventiv gegen Mobbing vorzugehen.

Studien zeigen, dass 29% der Befragten bereits Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz waren und 17% Zeugen von Mobbing gegenüber Kollegen oder Vorgesetzten wurden. In 72% der Fälle waren Kollegen die Täter, in 48% sogar Vorgesetzte. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Arbeitgeber ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und konsequent gegen Mobbing und Arbeitsplatzkonflikte vorgehen, um ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter zu gewährleisten.

FAQ

Was sind die häufigsten psychischen Folgen von Mobbing?

Zu den häufigsten psychischen Folgen von Mobbing zählen Angstzustände, Depressionen, Antriebslosigkeit und in schweren Fällen auch posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Das ständige Gefühl der Bedrohung und Erniedrigung kann tiefe Wunden in der Psyche hinterlassen.

Wie wirkt sich Mobbing auf die körperliche Gesundheit aus?

Mobbing kann zu vielfältigen körperlichen Beschwerden führen. Dazu gehören Schlafstörungen, chronische Erschöpfung, Magen-Darm-Probleme und Kopfschmerzen. Der anhaltende Stress schwächt das Immunsystem, sodass Betroffene anfälliger für Krankheiten werden.

Welche Auswirkungen hat Mobbing auf das soziale Umfeld?

Mobbing-Opfer ziehen sich oft aus Scham und Angst zurück, vermeiden soziale Kontakte. Die Isolation verstärkt die psychische Belastung. Auch Beziehungen zu Partnern und Familie leiden unter den Folgen wie Gereiztheit und emotionaler Erschöpfung.

Wie kann sich Mobbing langfristig auf die Karriere auswirken?

Mobbing kann die berufliche Laufbahn erheblich beeinträchtigen. Häufige Fehlzeiten, Leistungsabfall und Konzentrationsprobleme bremsen die Karriere aus. Manche Betroffene werden bei Beförderungen übergangen oder gekündigt, was einen Neustart erschwert.

Was sind sinnvolle Strategien zur Bewältigung von Mobbing?

Um gegen Mobbing vorzugehen, ist eine sorgfältige Dokumentation der Vorfälle wichtig. Auch das direkte Ansprechen der Mobber und das Einschalten von Vertrauenspersonen kann helfen. Bei starker psychischer Belastung ist professionelle Unterstützung durch Therapeuten oder Coaches ratsam.

Welche rechtlichen Schritte können Mobbing-Opfer einleiten?

Betroffene sollten ihre Rechte kennen und nutzen. Das Arbeitsrecht verpflichtet Arbeitgeber, gegen Mobbing vorzugehen und Mitarbeiter zu schützen. Mit anwaltlicher Hilfe lassen sich Ansprüche auf Schadensersatz, Schmerzensgeld oder Kündigung der Täter durchsetzen.

Wie können Arbeitgeber Mobbing präventiv begegnen?

Arbeitgeber sind gefordert, durch Prävention und Aufklärung Mobbing erst gar nicht entstehen zu lassen. Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter, klare Verhaltensregeln und Konsequenzen bei Verstößen sind wirksame Mittel. Wichtig ist eine Kultur des respektvollen Miteinanders.

Wo finden Mobbing-Opfer professionelle Hilfe und Unterstützung?

Betroffene können sich an Therapeuten, Coaches, Beratungsstellen von Gewerkschaften, Krankenkassen oder soziale Träger wenden. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben, kann entlastend wirken und Mut machen.

Innerlich stark und intakt, vollkommen gelassen:
für alle, die im Kern stabil sein wollen.
Rico's profile
Rico Brunner, 1971 in Chur, Schweiz, geboren.
Betreibt seit 1998 seine eigene Praxis in St.Gallen.
Wie gewinnt man Lebenszeit? Indem man sich bei Problemen professionell helfen lässt. Mit Erfahrung aus über 40`000 Einzelsitzungen helfe ich Ursachen zu lösen, ohne mich von Symptomen ablenken zu lassen.
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