Innere Traurigkeit loswerden: Deshalb bist du traurig und so überwindest du das Gefühl

Ursachen & Symptome

Innere Traurigkeit loswerden braucht Zeit und ist auch abhängig davon, wie gut du loslassen kannst. Eine Trauer wird ganz oft mit einem Verlust assoziiert. Wenn zum Beispiel jemand stirbt, der dir nahestand, ist das eine normale emotionale Reaktion darauf. Die Trauer kann dann entweder schlagartig auftreten oder sich langsam entwickeln

Ebenso ist es möglich, dass eine innere Traurigkeit aus einer seelischen Verletzung heraus resultiert. Traumata, Vernachlässigung oder Missbrauch in der Kindheit können eine Trauer auslösen. Hältst du an den vergangenen Geschehnissen fest und verarbeitest sie nicht, wird dich diese innerliche Schwere begleiten.

Eine Trauer ist individuell verschieden. Nicht immer ist sie offensichtlich. Sie kann sich unter anderem als Energie- oder Antriebslosigkeit, innere Leere, Schmerz, Wut, Gedankenkreisen oder durch Weinen zeigen. Auch kann sie mit Symptomen wie Erschöpfung oder Gewichtsabnahme einhergehen. Einige Menschen ziehen sich bei Trauer zurück, brechen Kontakte ab oder weichen allem aus.

Aber wie schlimm ist denn nun eine innere Traurigkeit wirklich? Wieso sind einige Menschen trauriger als andere? Und wie ist es möglich, diese innere Traurigkeit loszuwerden?

Spürst du schon lange eine tiefe Traurigkeit in dir und wünscht du dir, sie endlich zu überwinden, dann lerne sie zu verstehen. Mit ein paar einfachen Tipps bist du dann auch in der Lage, mit der Trauer umzugehen und sie loszulassen.

Wie schlimm ist eine innere Traurigkeit und warum erleben sie einige Menschen mehr und andere weniger?

Trauer an sich ist gar nicht schlimm. Sie gehört zum Leben dazu. Eine Traurigkeit wird erst dann als schlimm empfunden, wenn sie das Leben bestimmt. Aber grundsätzlich ist sie aus meiner Sicht auch etwas Gutes. Sie bringt dich nämlich dazu, dass du dich mit ihr auseinandersetzt.

Du sollst dir Gedanken machen und überlegen, warum du traurig bist. Was hat sie ausgelöst? Was kann die Trauer wieder lösen oder erhellen?

Trauer kann somit ein Ratgeber, ein Wegweiser sein, solange sie natürlich nicht das Leben dominiert.

Warum einige Menschen trauriger sind als andere liegt daran, weil die einen mit ihrem Leben und der inneren Traurigkeit besser umgehen können als die anderen.

Was ich aber oft merke ist, dass Menschen, die innerlich müde sind und keine Kraft mehr haben, weiterzugehen, stärker und länger traurig sind. Das ist wie eine Ermüdung der Energiefelder. Anstatt dass sie in einer Erschöpfung endet, mündet sie in einer inneren Traurigkeit.

Bedeutet Traurigkeit auch, Sachen nachzutrauern?

Eine Traurigkeit hat ganz viele verschiedene Facetten. Das Nachtrauen ist eine sehr intensive Form von Trauer, die oft auch noch Hoffnungslosigkeit auslöst.

Es bedeutet, dass du eigentlich nicht weitergehen willst.

Somit kann auch gesagt werden, dass du etwas nicht loslassen willst. Der Grund der Trauer ist das Festhalten. Das Leben findet dann nicht mehr statt. Es wird grau und traurig.

Wie kommt es generell zu dieser tiefen Traurigkeit?

Wenn du nicht loslassen kannst, dann sind das tiefe Prozesse. In der Regel hat das stark mit sehr tiefen seelischen Verletzungen zu tun. Sie haben irgendwann im Leben, im Sein, den Bezug zu sich selbst erschüttert. Du hast dich dann selbst ein wenig verloren.

Verlierst du etwas, dann wird der Verlust, den du hast, mit dem eigenen Verlust von sich selbst gekoppelt.

Das macht es dann auch so schwierig loszulassen. Der Grund ist, weil es zusammengekoppelt ist mit dem, was du gerne loslassen würdest. Du müsstest auch einen Teil von dir selbst freigeben. Und das geht ja nicht und blockiert somit die Entwicklung.

Ein Beispiel dazu:

Das kann sein, wenn du in deiner Kindheit sehr stark verletzt wurdest und aus dieser Verletzung heraus überfordert gewesen bist, du damit begonnen hast, dich selbst im Stich zu lassen. Du hältst nicht zu dir selbst. Du lebst weiter so. Das Ganze wird dann überschrieben, es wird überdeckt. Du merkst das nicht mehr.

Dass du dich im Stich lässt kommt nur dann zum Vorschein, wenn du vielleicht in schweren Situationen drinnen bist.

Du verliebst dich oder hast etwas, was dir wichtig ist. Und wenn das auseinanderbricht, lässt es dich gefühlt im Stich. Das kann zum Beispiel die Trennung von dem Partner sein. Er entscheidet sich für einen anderen Weg. Aber selbst erlebst du das natürlich nicht so. Du fühlst dich verlassen, im Stich gelassen. Dieses Gefühl wird dann an jenes aus der Kindheit gekoppelt. Das kommt dann wieder hervor, weil sie eine ähnliche Frequenzausstrahlung haben und sich miteinander verbinden. Sie koppeln sich zueinander. Ab diesem Zeitpunkt wird es sehr schwierig, loszulassen, weil du dich ja selbst loslassen müsstest.

Darum ist es auch wichtig, Menschen zu helfen, die in diesen Situationen sind. Die seelischen Verletzungen müssen gelöst werden, bevor ein Loslassen in diesem Sinne möglich ist.

Wie lässt sich diese innere Traurigkeit überwinden?

So komisch es auch klingen mag, eine innere Traurigkeit loszuwerden heißt, sich nicht mit ihr zu beschäftigen, wenn du merkst, dass du sie nicht überwinden kannst. In diesem Fall macht es Sinn, das Gegenteil zu tun.

Werde oberflächlich, indem du in die Lebensfreude gehst. Lache, lebe und feiere. Sei mit fröhlichen Menschen zusammen, auch wenn du dabei deine Traurigkeit spürst.

Bist du mit Menschen zusammen, die viel lachen, dann lässt sich dies als weiße Farbe bezeichnen. Traurigkeit ist hingegen eine graue Farbe. Wenn du als trauriger Menschen mit vielen glücklichen Menschen zu tun hast, dann ist es wie ein schwarzer Punkt auf einem weißen Blatt. Die Traurigkeit wird sichtbar.

Lass dich aber von deiner Trauer nicht abhalten. Mache Dinge, die dich aufhellen und dich fröhlich stimmen. So hast du einen Gegenspiel zur Traurigkeit, die dann zum Teil überwunden werden kann.

Die Traurigkeit beginnt sich auszusöhnen. Dabei passiert etwas ganz Spannendes: Dir eröffnen sich neue Perspektiven. Fühlst du dich hingegen traurig, bist du perspektivlos.

Nehmen wir wieder das Bild von der Kindheit her, wo du verletzt wurdest und dich selbst im Stich gelassen hast. Das ging mit einer Perspektivlosigkeit einher. Du lässt sich im Stich, weil du den Weg nicht mehr siehst und überfordert bist. Wirst du verlassen, fühlst du dich überfordert und erkennst deinen Weg nicht mehr.

Nun geht es darum, neue Wege zu gehen und neue Perspektiven aufzubauen.

Wage etwas und entwickle dich weiter, sodass die Traurigkeit keinen Grund mehr hat, da zu sein. Dadurch wird dein Leben wieder mit Leben gefüllt.

Zudem haben wir dir in einem anderen Artikel Hausmittel gegen Traurigkeit vorgestellt. 

Wie kannst du die Trauer konkret akzeptieren?

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig zu schauen, wo du Freude findest. Suche nach guten Erlebnissen. Frage dich, was du machen kannst, damit du wieder eine Perspektive, Ziele und ein neues Leben bekommst.

Das ist auch das, was wir alle von uns selbst und anderen Menschen kennen: Menschen, denen es gut geht, reißen andere mit, oder du wirst von ihnen mitgerissen.

Und im Laufe eines Abends sagst du oder dein Gegenüber dann: „Woah, hat das gutgetan, mal nicht traurig zu sein und zu lachen. Jetzt kann ich vieles anders sehen und mache das jetzt auch.“

Das heißt nicht, dass mit einem lustigen Abend alle Probleme gelöst sind. Das Lustige und Lebhafte ist einfach der Gegenspieler von der Traurigkeit. Hast du von dem einen zu viel, braucht es eine Prise von dem anderen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Innerlich traurig zu sein ist nicht schlimm. Es ist nur nicht angenehm, wenn es ein Zustand ist und zu wenig vom Leben und der Lebendigkeit da ist.

Fazit: Fröhliche Menschen bringen dich dazu, deine innere Traurigkeit loszuwerden

Eine innere Traurigkeit ist grundsätzlich nichts Schlimmes. Sie hilft dir, neue Wege zu gehen und etwas zu verändern. Manchmal ist es auch gut, traurig zu sein, um sich die Zeit zu nehmen, in sich zu gehen und Dinge zu klären.

Bist du jedoch innerlich müde und kraftlos, hält die Traurigkeit länger an und wirkt sich auch stärker auf dein Wohlbefinden aus. Kommst du aus dem Dinge klären nicht heraus, dann ist es wichtig, wieder zu leben, zu lachen, weiterzugehen und neue Perspektiven zu suchen.

Ist deine Trauer das Ergebnis von seelischen Verletzungen in der Kindheit, dann suche dir Situationen, Momente und Menschen, wo du lachen kannst und wieder beginnst zu leben.

Die innere Traurigkeit wird dann mithilfe eines Gegenpols, der Freude, ausgeglichen. Du lässt dich mitreißen und hast trotz deiner Trauer wieder neue Perspektiven.

Rico Brunner, 1971 in Chur, Schweiz, geboren.
Betreibt seit 1998 seine eigene Praxis in St.Gallen.
Das Ziel von Rico Brunner ist, Menschen in die eigene Kraft, Stärke und Potential zu begleiten. Er ist überzeugt, dass die Entwicklungsmöglichkeiten unendlich sind und das ist die Basis für lebenslanges Lernen und Entwickeln. Sein Ansatz: An Ursachen zu arbeiten und nicht von Symptomen ablenken zu lassen. Diese Erkenntnis hat sich in über 40’000 Sitzungen bestätigt.
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