Sich um die eigene Gesundheit zu sorgen, ist grundsätzlich positiv. Doch wenn sich diese Gedanken verselbstständigen, kann es dazu führen, dass das gesamte Leben von der Angst vor einer schweren Erkrankung dominiert wird. Manche Menschen beobachten ihren Körper ununterbrochen, achten auf jede kleinste Veränderung und interpretieren harmlose Symptome als Hinweis auf eine ernsthafte Krankheit. Andere suchen ständig nach medizinischen Informationen oder vermeiden Arztbesuche aus Furcht vor einer beunruhigenden Diagnose.
"Vertrauen in den eigenen Körper stärken und die Kontrolle über das Leben zurückgewinnen"
Von Rico Brunner
Diese ständige Unsicherheit kann den Alltag massiv belasten. Ich habe in meiner Arbeit mit vielen Menschen festgestellt, dass diese übermäßige Fokussierung auf Krankheiten selten etwas mit einer tatsächlichen körperlichen Schwäche zu tun hat. Vielmehr liegt die Ursache oft in einem Gefühl der Unkontrollierbarkeit, einer fehlenden inneren Stabilität oder einer tief verwurzelten Überforderung.
Doch wie bekomme ich meine Angst vor Krankheiten in den Griff? Wie schafft man es, sich wieder auf das Leben zu konzentrieren, ohne sich von düsteren Gedanken gefangen nehmen zu lassen? Mein Name ist Rico Brunner und in diesem Beitrag erkläre ich, wie man die Angst vor Krankheiten in den Griff bekommt und wieder Vertrauen in den eigenen Körper findet.
Was ist Hypochondrie?
Die übermäßige Furcht, an einer schweren Krankheit zu leiden, wird als Hypochondrie oder hypochondrische Störung bezeichnet. Betroffene sind überzeugt, dass ihre körperlichen Empfindungen Hinweise auf eine ernsthafte Erkrankung sind, selbst wenn medizinische Untersuchungen keine Anzeichen dafür liefern. Hypochondrie bzw. Angst vor Krankheiten kann als eigenständige Störung auftreten oder als Symptom einer anderen psychischen Belastung, etwa einer Angststörung oder Depression.
Menschen mit dieser Thematik sind oft in einem Teufelskreis gefangen: Sie versuchen, Sicherheit zu gewinnen, indem sie sich intensiv mit Gesundheit beschäftigen, doch dieser übermäßige Fokus verstärkt paradoxerweise ihre Unsicherheiten.
Warum entsteht die ständige Angst vor Krankheiten?
Es gibt Menschen, die mit Unsicherheiten gut umgehen können, während andere sich schnell von Sorgen vereinnahmen lassen. Wenn jemand nicht weiß, wie er mit Ungewissheit umgehen soll, kann sich diese auf die eigene Gesundheit projizieren.
Einige der häufigsten Ursachen für diese Form der Besorgnis sind:
- Fehlendes Vertrauen in den eigenen Körper - Wer sich nicht sicher ist, ob sein Körper stark genug ist, nimmt jede kleine Veränderung als potenzielle Gefahr wahr.
- Innere Unsicherheit - Wenn das Leben von instabilen Umständen geprägt ist, kann sich diese Unsicherheit auf den Gesundheitsbereich verlagern.
- Seelische Überforderung - Stress, emotionale Belastungen oder unverarbeitete Erfahrungen können sich in Form körperlicher Ängste äußern.
- Das Bedürfnis nach Kontrolle - Weil sich nicht alles im Leben steuern lässt, entwickelt sich ein verstärkter Fokus auf vermeintlich greifbare Aspekte wie den eigenen Körper.
"Wenn das Selbstwertgefühl geschwächt ist, verliere ich den Bezug zu mir selbst. Dann kann sich Angst verselbstständigen und das Leben bestimmen."
Rico Brunner über Ängste
Betroffene, die sich sehr stark mit ihrem körperlichen Wohlbefinden beschäftigen, merken oft nicht, dass die eigentliche Ursache ihrer Besorgnis nicht in einer möglichen Erkrankung liegt, sondern in einer tiefen Unsicherheit. Häufig wechseln ihre Befürchtungen: Heute ist es die Angst vor einer neurologischen Erkrankung, morgen vor einem Herzproblem. Der zugrunde liegende Mechanismus bleibt jedoch derselbe.
Warum verschärft sich die Unsicherheit, wenn man sich zu sehr auf die Gesundheit konzentriert?
Gesundheit ist ein natürlicher Zustand, doch sobald man beginnt, ihn zwanghaft zu kontrollieren, entsteht ein paradoxer Effekt. Je stärker man seinen Körper überwacht, desto mehr vermeintliche „Warnsignale“ fallen einem auf – was wiederum die Unsicherheit verstärkt.
"Je mehr ich mich um meine Gesundheit sorge, desto größer wird der Schatten der Angst vor Krankheit."
Rico Brunner über die zu starke Fokussierung auf die eigene Gesundheit
Viele meiner Klienten erzählen mir, dass sie sich „nur um sich selbst kümmern wollen“, doch in Wahrheit stecken sie in einer Endlosschleife. Wer ständig seinen Puls misst, nach medizinischen Informationen sucht oder wiederholt Ärzte aufsucht, ohne sich von den Ergebnissen beruhigen zu lassen, verstärkt die eigene Unruhe.
Manche wechseln von Arzt zu Arzt, um endlich absolute Gewissheit zu erlangen – doch selbst nach positiven Befunden bleibt das Unbehagen bestehen. Andere vermeiden Arztbesuche komplett, weil sie fürchten, dass eine schlimme Diagnose gestellt werden könnte.
Gesundheit ist wichtig, aber sie darf nicht das einzige Thema im Leben sein. Wer nur darüber nachdenkt, was nicht in Ordnung sein könnte, erschafft genau das, was er vermeiden will: ein Leben, das sich nur um Krankheiten dreht.
Wie hängen das Energiefeld und die Angst vor Krankheiten zusammen?
Ich arbeite seit vielen Jahren mit dem Energiefeld des Menschen und habe dabei festgestellt, dass es eine entscheidende Rolle spielt, wenn Menschen von Unsicherheit oder Ängsten geplagt werden.
Das Energiefeld kann man sich wie ein feines System von Verbindungen vorstellen, das für Stabilität sorgt. Wenn diese Verbindungen intakt sind, fühlt sich ein Mensch ausgeglichen und belastbar. Doch wenn bestimmte Bereiche gestört sind, kann das dazu führen, dass jemand den Bezug zu sich selbst verliert.
Ein geschwächtes Energiefeld kann dazu führen, dass:
- Körperliche Empfindungen nicht mehr richtig eingeordnet werden können.
- Unsicherheiten stärker empfunden werden, als sie tatsächlich sind.
- Der Drang nach Kontrolle überhandnimmt, um das innere Ungleichgewicht auszugleichen.
"Das Selbstwertgefühl eines Menschen kann mit einer Leitung verglichen werden. Wenn diese Leitung gerissen ist, fehlt der Zugang zur eigenen inneren Kraft. Erst wenn diese Verbindung wiederhergestellt wird, können Vertrauen und Stabilität zurückkehren."
Rico Brunner über Selbstwertgefühl
Mein Ziel ist es, Blockaden im Energiefeld zu erkennen und zu lösen. Wenn die innere Stabilität zurückkehrt, verschwindet oft auch die übermäßige Beschäftigung mit der Gesundheit, weil der Mensch wieder in sich selbst ruht.
Wie bekomme ich meine Angst vor Krankheiten in den Griff?
Wer von Sorgen um die Gesundheit dominiert wird, verliert oft den Blick für das, was gut funktioniert. Also den Fokus auf das Leben richten. Eine bewusste Umorientierung kann helfen.
- Was gibt mir Kraft und Energie?
- Welche Bereiche meines Lebens laufen gut?
- Was kann ich tun, um mich körperlich und seelisch wohlzufühlen?
Anstatt den ganzen Tag nach möglichen Symptomen zu suchen, kann man sich darauf konzentrieren, den eigenen Körper zu stärken, ohne ihn zwanghaft zu analysieren.
Gedanken hinterfragen und entlarven
Ein wirkungsvoller Ansatz ist es, wiederkehrende Sorgen schriftlich festzuhalten.
- Wann treten die Gedanken auf?
- Welche wiederkehrenden Muster erkenne ich?
- In welchen Momenten bin ich entspannter?
Diese Reflexion hilft dabei, sich bewusst zu machen, dass Sorgen nicht konstant sind und sich beeinflussen lassen.
Aktivität als Gegenmittel
Innere Anspannung verstärkt sich oft, wenn man zu viel Zeit mit Grübeln verbringt. Deshalb ist körperliche und geistige Beschäftigung ein effektiver Weg, den Fokus zu verändern.
- Bewegung und Sport
- Spaziergänge in der Natur
- Kreative Tätigkeiten
- Inspirierende Bücher oder Gespräche
Ein aktiver Geist bleibt weniger in negativen Gedankenschleifen gefangen.
Akzeptanz üben
„Wenn ich akzeptiere, dass ich nicht alles im Griff habe, verliere ich die Angst davor, dass etwas passieren könnte.“
Viele versuchen, ihre Unsicherheiten in den Griff zu bekommen, indem sie noch mehr Kontrolle über ihre Gesundheit ausüben. Doch das führt meist nur zu einer weiteren Verstärkung des Problems.
Sobald man akzeptiert, dass nicht alles im Leben planbar ist, gewinnt man innere Gelassenheit zurück. Es gibt keine absolute Sicherheit – aber das bedeutet nicht, dass man sich ständig in Alarmbereitschaft befinden muss.
Wie kann man Menschen unterstützen, die sich ständig um ihre Gesundheit sorgen?
Viele Betroffene hören von ihrem Umfeld Sätze wie „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen“ oder „Das bildest du dir nur ein“. Doch solche Aussagen helfen nicht weiter.
Besser ist es, Fragen zu stellen, die den Fokus auf positive Aspekte lenken:
- „Was gibt dir im Moment Kraft?“
- „Gibt es Momente, in denen du dich sicher fühlst?“
- „Was könntest du tun, um mehr Vertrauen in deinen Körper zu bekommen?“
Zuhören, Verständnis zeigen und ermutigen sind weitaus hilfreichere Strategien als bloße Beruhigungsversuche.
Fazit: Mehr Vertrauen, weniger Sorgen – und ein freieres Leben
Die übermäßige Auseinandersetzung mit Krankheiten kann das Leben stark belasten, doch sie muss nicht die Kontrolle übernehmen. Wer lernt, sich auf die eigene innere Stärke zu konzentrieren, kann diesen Kreislauf durchbrechen.
- Achtsamkeit statt Kontrolle
- Fokus auf das, was gut funktioniert
- Aktiv sein statt Grübeln
- Gelassenheit üben, statt nach absoluter Sicherheit zu suchen
Wer sich auf das Leben konzentriert, gibt Sorgen weniger Raum. Es geht nicht darum, Gesundheitsaspekte zu ignorieren, sondern darum, eine Balance zwischen Fürsorge und Gelassenheit zu finden.