Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist grundsätzlich eine Überforderung im Energiefeld, die nicht von allein verschwindet. Im Gegensatz zu kurzfristigen Schockerlebnissen, die eine starke Reaktion auslösen und anschließend abklingen, bleibt PTBS ein persistenter Zustand. Das bedeutet, dass Betroffene nicht aus dem Schockzustand herauskommen können. Obwohl sie ihren Alltag bewältigen, können bestimmte Trigger – also Reize, die dem ursprünglichen Trauma ähneln – sie emotional und gefühlsmäßig direkt in das traumatische Erlebnis zurückversetzen.
Diese dauerhafte Überforderung führt dazu, dass das emotionale Erleben und die körperlichen Reaktionen auf Trauma-Auslöser unkontrollierbar werden. Menschen mit PTBS befinden sich in einem Kreislauf, der sie immer wieder in die Trauma-Erfahrung zurückzieht, ohne dass sie diese hinter sich lassen können.
Mein Name ist Rico Brunner und in diesem Beitrag geht es um die Posttraumatische Belastungsstörung und wie man sie heilen kann.
Wie kann man eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) heilen?
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann geheilt werden, aber der Weg dahin ist oft langwierig und herausfordernd. Der wichtigste Ansatzpunkt ist die Stabilität, denn ein Trauma überfordert das Sein, die Empfindungen, die Gefühle und den Verstand so stark, dass das gesamte Fundament des Lebens ins Wanken gerät. Durch diese Überforderung wird die innere Stabilität regelrecht "pulverisiert", und die Betroffenen verlieren buchstäblich den Boden unter den Füßen. Das führt zu einem Kreislauf aus wiederkehrenden negativen Erlebnissen.
Um PTBS selbst zu heilen, muss der Fokus daher auf dem Aufbau von Stabilität liegen. Wenn es gelingt, im Leben eines Menschen genug Stabilität zu schaffen, aktiviert sich die natürliche Selbstheilungskraft. Allerdings ist dieser Prozess anspruchsvoll, weil die PTBS selbst den Aufbau von Stabilität angreift und erschwert. Es entsteht ein Wettrennen: Wenn die Stabilität schneller wächst, als die PTBS sie abbauen kann, wird die PTBS nach und nach überwunden.
Dieser Weg ist ein langfristiger Prozess, der Zeit und Ausdauer erfordert. Doch sobald die Stabilität so stark ist, dass sie die Überforderung durch die PTBS ausgleicht und schließlich übertrifft, beginnt die Belastungsstörung zu verschwinden. Stabilität wird somit zum Schlüssel für die Heilung von PTBS.
Welche Symptome weisen auf eine PTBS hin?
Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zeigen sich häufig in Form von emotionalen, körperlichen und geistigen Reaktionen auf Stresssituationen. Betroffene erleben wiederholt Stresszustände, die durch ähnliche oder auch ganz unterschiedliche Auslöser aktiviert werden können. Typische körperliche Symptome sind unter anderem:
- Atemnot
- Angstzustände
- Stress
- Das Gefühl eines Kloßes im Hals
- Ein Zustand der emotionalen Lähmung
Auf geistiger Ebene zeigt sich PTBS oft durch das Gefühl, nicht mehr imstande zu sein, das eigene natürliche Verhalten zu leben oder auszuleben. Diese Symptome können so stark sein, dass sie den Alltag erheblich einschränken und es Betroffenen unmöglich machen, wie gewohnt zu handeln oder sich weiterzuentwickeln.
Wichtig ist dabei, zwischen Hürden im Leben und tatsächlichen Symptomen einer PTBS zu unterscheiden. Hürden sind Herausforderungen, die man eher umgeht, wenn sie unangenehm oder unbequem erscheinen. Diese führen meist nicht zu Panik oder starken Stressreaktionen, sondern signalisieren vielmehr ein Unbehagen, das überwunden werden kann.
PTBS-Symptome hingegen zeichnen sich durch intensive Stressreaktionen und Panik in bestimmten Situationen aus. Diese unterscheiden sich klar von Hürden und machen deutlich, dass es sich bei PTBS um ein tiefgreifendes Problem handelt, das angegangen werden sollte.
Kann man eine PTBS auch selbst heilen?
Ja, PTBS kann man auch selbst heilen, indem man den Fokus darauf legt, stabiler und stärker zu werden. Der Schlüssel liegt darin, das Wettrennen zwischen Stabilität und PTBS zu gewinnen. Es spielt keine entscheidende Rolle, ob man dabei von einem Therapeuten begleitet wird oder eigenständig an sich arbeitet. Wichtig ist, dass man die innere Stabilität stärkt, um die Auswirkungen der PTBS zu reduzieren.
Durch Selbstarbeit kann man die nötige Stabilität aufbauen, die es ermöglicht, die stressauslösenden Mechanismen der PTBS zu kompensieren. Mit zunehmender Stabilität verliert die PTBS an Macht, da der ausgelöste Stress immer weniger Wirkung zeigt. Je stabiler und belastbarer man wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die PTBS vollständig geheilt werden kann. Die eigene Stärke und Resilienz zurückzugewinnen ist der entscheidende Faktor im Prozess der Heilung.
Welche Schritte fördern die Selbstheilung von PTBS?
Um die Selbstheilung von PTBS zu fördern, ist es entscheidend, sich auf Maßnahmen zu konzentrieren, die sowohl stärken als auch guttun. Gleichzeitig ist es wichtig, sich dem Leben aktiv zu stellen, anstatt sich vor Herausforderungen zu drücken oder belastenden Situationen auszuweichen. Dieser Ansatz hilft, nach und nach Stabilität aufzubauen.
Mit diesem schrittweisen Vorgehen breitet sich die gewonnene Stabilität immer weiter aus und schafft eine Grundlage, die es ermöglicht, die PTBS nach und nachzuüberwinden. Jeder stabilisierte Bereich unterstützt den nächsten und macht es einfacher, auch die schwersten Herausforderungen zu meistern.
Vier einfache Schritte zur Förderung der Selbstheilung
- Beginne mit den Bereichen, die leicht stabilisierbar sind - Es ist sinnvoll, mit jenen Lebensbereichen zu starten, die sich einfacher stabilisieren lassen. Dadurch gewinnt man schnell erste Erfolge, die Mut und Kraft für die nächsten Schritte geben.
- Stabilisiere anschließend die schwereren Bereiche - Sobald die einfacheren Bereiche stabilisiert sind, widmet man sich den Bereichen, die etwas mehr Aufwand erfordern. Die Stabilität aus den ersten Erfolgen hilft dabei, diese Herausforderungen besser zu bewältigen.
- Arbeite dich schrittweise zu den schwierigsten Bereichen vor - Mit der Zeit können auch die schwierigsten Aspekte angegangen werden. Durch die zuvor geschaffene Stabilität fällt es leichter, diese zu meistern.
- Vermeide das Ausweichen - Entscheidend ist, nicht vor schwierigen Situationen zu flüchten oder nur das zu tun, was auf der Flucht angenehm erscheint. Sich den Herausforderungen zu stellen, stärkt langfristig die innere Stabilität.
Welche Techniken helfen bei der Stabilisierung zur Heilung von PTBS?
Die Stabilisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Heilung von PTBS, doch welche Techniken hilfreich sind, hängt stark von der individuellen Situation der Betroffenen ab. Es gibt keine universelle Methode, die bei allen funktioniert, da jede PTBS einzigartig ist. Dennoch gibt es Ansätze, die oft unterstützend wirken können:
Dazu sollte ich erwähnen, dass die Stabilisierung ebenfall ein dynamischer Prozess ist, bei dem man kontinuierlich lernt, sich selbst besser zu verstehen. Geduld und die Bereitschaft, individuell passende Lösungen zu suchen, sind der Schlüssel, um PTBS langfristig zu bewältigen.
Vier bewahrte Techniken zur Stabilisierung
- Körperliche Bewegung - Viele Betroffene berichten, dass körperliche Aktivität eine hilfreiche Methode ist, um Stress abzubauen. Ob Spaziergänge, leichtes Training oder Tanzen – Bewegung unterstützt den Körper dabei, den durch PTBS ausgelösten Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden.
- Pausen einlegen - Regelmäßige Ruhepausen im Alltag können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Überforderung zu vermeiden. Besonders in herausfordernden Situationen ist es wichtig, sich bewusst Zeit zu nehmen, um sich zu erholen.
- Individuelle Heilungswege entdecken - Fragen wie z.B. "Was hilft mir, mich stabiler zu fühlen?", "Welche Aktivitäten oder Situationen verletzen mich weiterhin?" oder "Was schwächt mich, und was gibt mir Kraft?" helfen dabei, deinen eigenen Heilungsweg zu finden.
- Flexibilität im Ansatz - Da jede PTBS anders ist, sollten Betroffene flexibel bleiben und verschiedene Techniken ausprobieren. Der Heilungsweg beinhaltet oft, persönliche Strategien zu entwickeln, die speziell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Wie bewältigt man emotionale Trigger bei einer PTBS?
Emotionale Trigger bei PTBS sind ein Hinweis auf tiefgehende Verletzungen, Überforderungen und Traumatisierungen. Diese Trigger können nicht durch bloßes Beherrschen, Kontrollieren oder Unterdrücken bewältigt werden. Stattdessen liegt der Schlüssel zur Überwindung emotionaler Trigger in der Aufrechterhaltung und dem Ausbau der eigenen Stabilität.
Dieser Ansatz ist der nachhaltigste Weg zur Bewältigung von Triggern, da er das Fundament der Heilung stärkt, anstatt nur kurzfristige Lösungen zu suchen. Die Stabilität ist die Basis, um emotionale Herausforderungen langfristig erfolgreich zu meistern.
Warum Stabilität der entscheidende Faktor ist:
Wenn die innere Stabilität ausreichend groß ist, werden emotionale Trigger erst gar nicht aktiviert. Das bedeutet, dass der Fokus nicht auf den Triggern oder den Traumata selbst liegen muss, sondern vollständig darauf, die persönliche Stabilität zu stärken. Stabilität gibt den Betroffenen die Kraft, stressauslösende Mechanismen zu kompensieren und langfristig eine nachhaltige Heilung zu erreichen.
Der nachhaltigste Weg
- Fokusiere Dich auf Stabilität - Statt Dich direkt mit den Triggern zu konfrontieren, verwende Deine Energie darauf, Deine Stabilität zu stärken. Dadurch wird das Risiko, von emotionalen Triggern überwältigt zu werden, deutlich reduziert.
- Stabilität als Schutzschild - Eine starke Stabilität wirkt wie ein Schutzschild, das verhindert, dass Trigger die alten Traumata reaktivieren. So wird der Umgang mit potenziellen Auslösern im Alltag einfacher und sicherer.
Wie lange dauert die Heilung von PTBS?
Die Heilung von PTBS ist ein vielschichtiger und langfristiger Prozess, da es sich um eine tiefgreifende Verletzung des Energiefelds handelt. In den meisten Fällen dauert dieser Prozess mehrere Jahre, da PTBS oft verschiedene Ebenen des Seins betrifft und umfassende Stabilisierung erfordert.
Diese Phase ist ein wichtiger Meilenstein, da sie zeigt, dass der Heilungsprozess in Gang gesetzt wurde und Stabilität langsam zunimmt.
Dieser prozessorientierte Ansatz hilft dabei, sich nicht von unrealistischen Erwartungen unter Druck setzen zu lassen und stattdessen den Fokus auf den kontinuierlichen Aufbau von Stabilität zu legen. Mit der Zeit wird die Heilung so zu einem Teil des Lebens, der immer mehr positive Veränderungen mit sich bringt.
Der Heilungsprozess im Detail
1. Erste Verbesserungen:
Bereits in den ersten drei bis zwölf Monaten nach Beginn der Heilung verspüren viele Betroffene erste positive Veränderungen. Sie merken:
- „Ich habe immer noch Probleme, aber mir geht es in vielen Bereichen besser.“
- „Ich fühle mich stabiler, auch wenn in Stresssituationen noch Trigger ausgelöst werden.“
Diese Phase ist ein wichtiger Meilenstein, da sie zeigt, dass der Heilungsprozess in Gang gesetzt wurde und Stabilität langsam zunimmt.
2. Ein langfristiger Ansatz:
Die Heilung von PTBS sollte nicht als Ziel verstanden werden, das man innerhalb eines festen Zeitrahmens erreichen muss. Stattdessen ist es hilfreich, die Heilung als prozessorientierte Entwicklung zu betrachten. Stück für Stück wird Stabilität aufgebaut und das Leben in immer mehr Bereichen verbessert.
3. Geduld und Ausdauer:
PTBS zu heilen bedeutet, kontinuierlich daran zu arbeiten, Stabilität zu stärken und die durch das Trauma verursachten Überforderungen abzubauen. Es ist selten ein linearer Weg, sondern vielmehr ein Fortschreiten in kleinen, aber bedeutsamen Schritten.
Welche Schritte führen zu einem stabilen Leben nach der Heilung von PTBS?
Nach der Heilung von PTBS ist es entscheidend, die erreichte Stabilität langfristig zu festigen, um Rückfälle zu vermeiden. Obwohl die PTBS überwunden scheint, können Stress und Überforderung dazu führen, dass alte Muster erneut aktiviert werden. Der Schlüssel zu einem stabilen Leben nach PTBS liegt darin, schrittweise "wind- und wetterfest" zu werden.
Ein stabiler Zustand nach PTBS erfordert Geduld, Übung und Ausdauer. Doch mit jedem Schritt wird man widerstandsfähiger und entwickelt die innere Stärke, langfristig unabhängig von äußeren Einflüssen stabil zu bleiben.
Die drei Stufen der Stabilität nach PTBS:
- Stabilität bei schönem Wetter: In der ersten Phase fühlt man sich stabil und symptomfrei – solange das Leben problemlos verläuft. Es symbolisiert einen Zustand wie bei „schönem Wetter“: Wenn keine Herausforderungen auftreten, funktioniert das Leben reibungslos und ohne Anzeichen von PTBS.
- Stabilität bei Regen und bewölktem Himmel: Die nächste Stufe der Stabilität zeigt sich, wenn man gelernt hat, mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen. Auch bei Problemen oder Belastungen bleibt man stabil und wird nicht mehr von PTBS-Triggern überwältigt. Es ist vergleichbar mit „bewölktem Wetter oder Regen“, in dem man zwar Schwierigkeiten spürt, diese aber ohne Rückfall bewältigen kann.
- Wind- und wetterfeste Stabilität: Die letzte und höchste Stufe der Stabilität bedeutet, dass man in der Lage ist, auch extreme Stresssituationen oder Krisen zu bewältigen, ohne dass die PTBS zurückkehrt. Symbolisch entspricht dies dem Zustand, "wind- und wetterfest" zu sein: Weder Stürme, Regen, Schnee noch Orkane können die innere Stabilität gefährden.
Schritte zu einem stabilen Leben
- Schrittweise Stabilisierung: Kontinuierlich an der persönlichen Resilienz arbeiten, um von der ersten zur letzten Stufe der Stabilität zu gelangen.
- Stressbewältigung: Techniken und Strategien entwickeln, um Stress besser zu managen und Überforderung zu vermeiden.
- Langfristige Selbstfürsorge: Regelmäßige Reflexion und Selbstarbeit helfen, die Stabilität auch in herausfordernden Zeiten zu bewahren.
Fazit: Selbstheilung von PTBS ist möglich, aber braucht Zeit
Die Heilung einer PTBS ist ein langfristiger Prozess, der auf innerer Stabilität basiert. Wichtige Faktoren dabei sind Geduld, Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich dem Leben aktiv zu stellen.
Indem du schrittweise Stabilität aufbaust, kann die PTBS nach und nach ihre Kraft verlieren. Entscheidend ist, den Fokus nicht auf die Symptome, sondern auf die Stärkung deiner eigenen Widerstandskraft zu legen. So wird Heilung nicht nur möglich, sondern auch nachhaltig.