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Wie wichtig ist es, das innere Kind zu heilen, um glücklich zu sein?

Arbeit an sich selbst
Wie wichtig ist es, das innere Kind zu heilen, um glücklich zu sein?

Nein, das innere Kind muss nicht geheilt werden, um glücklich zu sein. Zunächst sollte man sich fragen, ob das innere Kind überhaupt verletzt ist – denn das ist nicht bei jedem Menschen der Fall.

Falls eine Verletzung vorliegt, ist entscheidend, ob sie einen Bereich betrifft, der das aktuelle Leben negativ beeinflusst: Macht sie handlungsunfähig, blockiert sie oder schränkt sie ein? Wenn die Verletzung keine spürbaren Auswirkungen auf das Leben hat, macht eine Heilung wenig Sinn. Stattdessen sollte man seine Energie und Lebenszeit in Bereiche investieren, die tatsächlich die Lebensqualität verbessern.

Mein Name ist Rico Brunner und in diesem Beitrag erkläre Dir, wie wichtig ist es, das innere Kind zu heilen, um glücklich zu sein?

Was genau ist das innere Kind und welche Rolle spielt es?

Das innere Kind ist für mich ein umfassender Begriff, der unsere Grundvertrauensebenen widerspiegelt. Bevor wir uns mit dem „Ob“ oder „Wann“ beschäftigen, lohnt es sich, zu klären: Was meint man überhaupt damit?

Das innere Kind ist ein Symbol für die Erfahrungen, Gefühle und Prägungen, die wir in unserer Kindheit gemacht haben. Es lebt als Teil in uns weiter – mit all seinen Sehnsüchten, Ängsten, Verletzungen, aber auch seiner Lebendigkeit und Intuition.

Dazu gehören Selbstvertrauen, Urvertrauen, Selbstwert, die Fähigkeit zur Abgrenzung, das Spüren des eigenen Selbst und das Einstehen für die eigenen Bedürfnisse. Ein intaktes inneres Kind bedeutet, dass all diese Eigenschaften ausgereift und voll funktionsfähig sind.

Wenn man von „Heilung“ des inneren Kindes spricht, meint man damit den Prozess der bewussten Auseinandersetzung mit diesen Prägungen, insbesondere mit emotionalen Wunden oder unerfüllten Bedürfnissen aus der Kindheit. Ziel ist es, diese Anteile nicht mehr zu verdrängen oder zu verurteilen, sondern anzunehmen, zu verstehen und zu integrieren – mit liebevoller Achtsamkeit.

Heilen bedeutet in diesem Zusammenhang also nicht, „vergangene Ereignisse zu vergessen“, sondern sie neu zu betrachten, innerlich anders zu bewerten und dem Kind in uns das zu geben, was es damals vielleicht nicht bekommen hat: Sicherheit, Wertschätzung, Mitgefühl.

"Heilen bedeutet hier also: Das innere Kind verstehen, trösten und wieder mit ins Leben holen."

Rico Brunner

Wie merke ich, ob mein inneres Kind verletzt ist und Heilung braucht?

Das ist nicht immer leicht zu erkennen. Man sollte sich fragen: „Habe ich Verhaltens- oder Gefühlsprobleme, die mich schon seit meiner Kindheit begleiten?“ Unsicherheiten, die immer bestehen, können auf Verletzungen des inneren Kindes hinweisen, zum Beispiel, wenn Geborgenheit oder innere Sicherheit damals nicht entstehen konnten.

Wichtig ist, dass die Verletzung eine starke Auswirkung auf das heutige Leben hat. Die Heilung des inneren Kindes kann nämlich große Veränderungen bewirken – manchmal auch solche, die das Leben durcheinanderbringen. Zum Beispiel könnte jemand, der sich mit seiner Anpassung wohlfühlt, nach der Heilung unangepasst werden und dadurch Probleme in einer funktionierenden Beziehung oder im Job bekommen.

Man sollte das innere Kind nur dann heilen, wenn ein echter Leidensdruck besteht und die Veränderung wirklich gebraucht wird. Sonst riskiert man, etwas zu „reparieren“, das für das Leben kein Problem war. Wenn der Leidensdruck jedoch groß ist, sind die Veränderungen in der Regel gerechtfertigt und am Ende positiv, auch wenn sie zunächst herausfordernd sein können.

Nicht jeder braucht innere Kind-Arbeit – doch viele von uns tragen unbewusste Muster in sich, die auf ungelöste Kindheitserfahrungen zurückgehen. Wenn du dich fragst, ob dein inneres Kind verletzt ist, achte auf folgende Anzeichen:

  1. Du reagierst überempfindlich auf Kritik oder Ablehnung
  2. Du fühlst dich oft nicht gesehen, nicht gut genug oder ungeliebt
  3. Du neigst zu Selbstzweifeln, Perfektionismus oder Kontrollverhalten
  4. Nähe und Vertrauen in Beziehungen fallen dir schwer
  5. Du wiederholst destruktive Muster, obwohl du sie verstehst

Diese inneren Konflikte sind Hinweise darauf, dass alte emotionale Verletzungen noch nicht geheilt sind – dein inneres Kind sendet Signale, dass es sich nach Zuwendung sehnt.

Wie kann man das innere Kind heilen?

Das innere Kind heilt man, indem man lernt, für sich selbst da zu sein. Viele Verletzungen entstehen, weil man sich als Kind allein gelassen oder überfordert gefühlt hat. Heilung bedeutet, den Fokus auf sich zu legen, sich selbst zu unterstützen und sich nicht im Stich zu lassen.

Es ist wichtig, in kleinen Schritten vorzugehen, zum Beispiel, indem man sich Herausforderungen stellt, ohne sich zu überfordern – wie das Überwinden von Anpassung oder das Lernen, mit Konflikten besser umzugehen.

Dieser Prozess braucht Zeit. Verletzungen, die bis ins Erwachsenenalter bestehen, sind oft tief und lassen sich nicht in wenigen Monaten heilen. Geduld und Ausdauer sind entscheidend.

Welche ersten Schritte helfen, das innere Kind zu heilen?

Mein Ansatz beginnt damit, im Energiefeld zu prüfen, ob die Verletzungen tatsächlich beim inneren Kind liegen. Falls ja, arbeite ich daran, diese Verletzungen direkt im Energiefeld zu beheben.

Das ist aus meiner Erfahrung oft der schnellere und präzisere Weg, da die Funktion, die beeinträchtigt wurde, gezielt wiederhergestellt wird. Die eigenständige Arbeit am inneren Kind kann ebenfalls sinnvoll sein, birgt jedoch die Gefahr, mehr aufzuwühlen, als notwendig ist.

"Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Selbstfürsorge."

Rico Brunner

Wie beeinflusst das Verhältnis zu den Eltern die Heilung des inneren Kindes?

Das Verhältnis zu den Eltern spielt aus meiner Sicht eine untergeordnete Rolle bei der Heilung des inneren Kindes. Verletzungen entstehen aus zwei Hauptgründen: Entweder durch äußere Faktoren wie schwierige Eltern, ein belastendes Umfeld oder traumatische Erlebnisse – oder durch innere Schwächen, bei denen die nötige Stärke fehlt, um mit bestimmten Herausforderungen umzugehen.

Gespräche mit den Eltern können hilfreich sein, wenn diese bereit sind, unterstützend darauf einzugehen. Doch wenn diese Offenheit fehlt, besteht die Gefahr, dass alte Verletzungen durch erneute Ablehnung oder Missverständnisse verstärkt werden.

Es ist daher wichtig, achtsam zu sein: Unterstützung durch Eltern kann hilfreich sein, sollte aber nicht auf Kosten der eigenen Heilung erzwungen werden.

Ist es wichtig zu wissen, wann die Verletzungen des inneren Kindes entstanden sind?

Es ist nicht entscheidend, ob die Verletzungen in der Kindheit oder später entstanden sind. Die meisten Verletzungen des inneren Kindes entstehen in der Kindheit, vor allem durch Erlebnisse wie Vertrauensbrüche oder das Gefühl, allein gelassen zu sein.

Zu wissen, wann und woher die Verletzungen stammen, kann zwar Einsicht und Erleichterung bringen, aber es heilt die Wunden nicht. Der Fokus sollte darauf liegen, die Verletzungen wahrzunehmen, sie zu benennen und schrittweise daran zu arbeiten, um das Gefühl des Verletztseins aufzulösen.

Wie hängt das verletzte innere Kind mit einem verletzten Energiefeld zusammen?

Man kann das verletzte innere Kind als einen Bereich im Energiefeld eines Menschen betrachten. Die Jahrringe zeigen, ob es in den frühen Wachstumsjahren schwierige Phasen gegeben hat. Daher kann man sagen, dass das verletzte innere Kind ein Synonym für verletzte Energiefelder ist, die die Funktion des inneren Kindes übernehmen.

Das innere Kind selbst heilen – 10 Tipps aus energetischer Sicht

Dein inneres Kind zu heilen bedeutet nicht, in alten Geschichten zu graben, sondern dir heute selbst jene Zuwendung zu schenken, die vielleicht früher gefehlt hat.

Aus Sicht der Energiefeldtherapie geht es um Integration, nicht um Perfektion – und um eine liebevolle Haltung dir selbst gegenüber.

  1. Lerne, dich selbst wirklich zu sehen - Viele Verletzungen entstehen, weil wir – wie einst unsere Eltern – uns selbst nicht wahrnehmen. Beginne bewusst damit, dich selbst ernst zu nehmen, zu spüren und innerlich wahrzunehmen. Das Sehen deines inneren Kindes ist bereits der erste Schritt zur Heilung.
  2. Anerkenne deine Einzigartigkeit - Wurdest du als Kind nicht gesehen, weil du „anders“ warst? Vielleicht warst du sensibel, kreativ, leise – und genau dafür bekamst du keine Bestätigung. Jetzt darfst du dir selbst sagen: „So wie ich bin, bin ich richtig.“ Gib dir die Wertschätzung, die du vermisst hast.
  3. Suche nicht nur in der Vergangenheit - Heilung geschieht im Jetzt. Es ist nicht nötig, jede Erinnerung auszugraben. Was zählt, ist die Gegenwart deiner Aufmerksamkeit. Dein inneres Kind will heute gesehen werden – nicht analysiert, sondern angenommen.
  4. Vermeide Selbstverurteilung - Du musst nicht alles sofort können. Wenn du merkst, dass du emotional reagierst, keine Nähe zulassen kannst oder dich abgrenzen musst, verurteile dich nicht. Sag dir: „Ich bin noch auf dem Weg – das ist okay.“
  5. Fokussiere dich auf deine Stärke – nicht nur auf den Schmerz - Richte deinen inneren Blick nicht nur auf Wunden. Schau auch auf das, was schon da ist: deine Kraft, dein Mut, deine Lebendigkeit. Heilung bedeutet auch, Ressourcen zu aktivieren, nicht nur Schmerz zu behandeln.
  6. Gib dir Zeit – echte Zeit - Heilung ist kein Sprint. Es ist völlig in Ordnung, wenn dein inneres Kind Monate oder Jahre braucht. Druck bringt Spannung, Geduld bringt Entspannung – und erst in der Entspannung kann Integration geschehen.
  7. Fehlerfreundlichkeit heilt mehr als Disziplin - Erlaube dir, Fehler zu machen. Lass dich scheitern. Je liebevoller du auf deine vermeintlichen Rückschritte reagierst, desto tiefer kann dein inneres Kind aufatmen – weil du nicht mehr gemein zu dir selbst bist.
  8. Akzeptiere auch die Unvollkommenheit - Manchmal spürst du: Ich bin gerade nicht beziehungsfähig. Oder: Ich reagiere überfordert. Akzeptanz bedeutet nicht Kapitulation – sondern das ehrliche Anerkennen der Realität. Erst dann kann echte Veränderung beginnen.
  9. Begegne dir selbst wie einem echten Kind - Stell dir vor, dein inneres Kind steht vor dir. Es ist verunsichert, überfordert, traurig. Was würdest du tun? Schimpfen – oder in den Arm nehmen? Diese liebevolle Haltung heilt mehr als jedes Ritual.
  10. Vertraue auf Integration statt Dauerkorrektur - Wenn dein inneres Kind wirklich geheilt ist, ist es nicht mehr spürbar – weil es vollständig ins Energiefeld integriert ist. Du musst nicht ständig „dran arbeiten“. Manchmal ist Loslassen ebenso ein Akt der Heilung.
Rico's profile
Rico Brunner, 1971 in Chur, Schweiz, geboren.
Betreibt seit 1998 seine eigene Praxis in St.Gallen.
Das Ziel von Rico Brunner ist, Menschen in die eigene Kraft, Stärke und Potential zu begleiten. Er ist überzeugt, dass die Entwicklungsmöglichkeiten unendlich sind und das ist die Basis für lebenslanges Lernen und Entwickeln. Sein Ansatz: An Ursachen zu arbeiten und nicht von Symptomen ablenken zu lassen. Diese Erkenntnis hat sich in über 40’000 Sitzungen bestätigt.
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