Angst begleitet uns durchs Leben und ist Teil unserer Entwicklung. Bereits Kinder sind mit Ängsten konfrontiert. Ein gewisses Maß an Angst dient als Schutzmechanismus. Problematisch wird es jedoch, wenn Ängste die Oberhand gewinnen und das Kind in seiner Entwicklung und Entfaltung behindern.
Wie zeigen sich übermäßige Ängste bei Kindern und wie können wir ihnen helfen, ihre Ängste zu überwinden?
Die Auseinandersetzung von Kindern mit Ängsten beeinflusst nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern auch ihre Fähigkeiten, in einer unsicheren Welt zu gedeihen und zu wachsen.
In diesem Beitrag zeige ich, wie wichtig es ist, Kindern Strategien an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Ängste überwinden können, um eine gesunde Entwicklung zu fördern.
Natürliche Angst bei Kindern dient als Schutz und Herausforderung
Von Natur aus bringen Sie Kindern eine gesunde Portion Angst mit, wenn sie mit neuen Situationen konfrontiert werden. Diese Angst ist nicht nur normal, sondern auch notwendig. In der frühen Kindesentwicklung ist Angst vor einem natürlichen Schutzmechanismus. Sie helfen Kindern, vorsichtig zu sein und Gefahren zu meiden.
Einige Kinder scheinen nahezu furchtlos zu sein und stürzen sich in Abenteuer, ohne zu zögern. Das liegt nicht daran, dass sie keine Angst kennen, sondern oft daran, dass sie weniger oder noch gar keine negativen Erfahrungen gemacht haben. Daher haben sie keine großen Ängste, sondern nur kleine Unsicherheiten, die sie nicht daran hindern, Neues auszuprobieren.
Diese Kinder leben in einem Umfeld, das sie stärkt oder in dem sie bereits gelernt haben, mit ihren Ängsten umzugehen. Sie wachsen nach dem Motto auf: „Auch wenn ich zwischendurch Angst habe, ist das egal, weil die Angst macht mir ja nichts.“
Einfluss übermäßiger Ängste auf die Entwicklung von Kindern
Kinder, die lernen, mit ihren Ängsten umzugehen, profitieren von einem Gefühl der Sicherheit und Stabilität, das für ihre Entwicklung unerlässlich ist. Es gibt aber auch Kinder, die stärkere Ängste in sich tragen oder deren Leben sogar von Angst beherrscht wird. Diese Kinder erleben ihre Ängste als lähmend und begrenzt, was sie daran hindert, neue Dinge auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. Oftmals führt dies zu einer Überforderung des Kindes, wodurch es sein an Neuem und sozialem Engagement verliert.
Es zieht sich zurück, meidet Herausforderungen und bleibt in seinen sicheren, bekannten Bereichen. Dies zeigt sich ua durch
• Widerstand gegenüber bestimmten Aktivitäten oder Aufgaben
• Vermeiden und Ausweichen von neuen Situationen
• Desinteresse mit anderen Kindern zu interagieren oder zu spielen
• Abneigung gegenüber dem Erlernen von Selbstständigkeit
• Verweigerung, Verantwortung zu übernehmen
Wege zur Überwindung der Angst bei Kindern
Kindern, die an übermäßiger Angst leiden, fehlt meist Stabilität und Vertrauen. Ihnen fehlen die positiven Erfahrungen, ihre Ängste in Situationen überwunden zu haben und im Nachhinein festgestellt: „Das war gar nicht so schwer.“ Sie müssen erst lernen, dass Angst normal ist, aber nicht bedeuten muss, dass etwas Schlimmes passiert.
Als Eltern oder andere Bezugspersonen können wir ihnen dabei helfen, indem wir sie durch solche Situationen begleiten und ihnen Sicherheit geben. Wichtig ist dabei, dass die Art nicht massiv zu überfordern ist. Indem es die unangenehme Situation durchlebt und meistert, speichert es eine positive Erfahrung ab.
Wenn trotz vertrauensvoller Begleitung und sicherem Rahmen die Ängste zu groß sind, kann es sein, dass dem Kind innere Stabilität und Sicherheit fehlt. Dann gilt es, diese durch positive Erlebnisse noch mehr zu fördern.
Wichtig ist, diesen Prozess so früh wie möglich zu beginnen – sobald du bemerkst, dass dein Kind überängstlich scheint. Ansonsten kann es sein, dass sich die Ängste immer mehr verstärken und schließlich so groß werden, dass das Kind völlig überfordert ist. Das kann dazu führen, dass das Energiefeld des Kindes aus dem Gleichgewichtsgerät und es zu Blockaden kommt.
Mit genügend Kraft und Rückhalt können Kinder langsam Schritt für Schritt lernen, ihre Ängste zu überwinden. Das Ziel ist, ihnen zu zeigen, dass ihre Befürchtungen oft unbegründet sind und dass sie stärker sind, als sie denken.
Fazit
Angst ist ein normaler Teil des Lebens und der Entwicklung. Wenn sie es jedoch übernimmt, ist es wichtig, erfolgreich einzugreifen. Durch liebevolle Unterstützung und die richtige Herangehensweise können wir Kinder dazu motivieren, ihre Ängste zu verstehen, zu akzeptieren und letztlich zu überwinden. Dies stärkt ihr Selbstvertrauen und bereitet sie darauf vor, mutig und selbstbewusst durchs Leben zu gehen.